Zwischen Potsdam und Berlin: Mehrmals Sperrungen der S7-Strecke
Die S-Bahnlinie 7 zwischen Potsdam und Berlin wird in den nächsten Monaten mehrfach unterbrochen. Danach soll sie schneller sein.
Wer zwischen Potsdam und Berlin mit der S-Bahn unterwegs ist, muss in den kommenden Monaten viel Geduld mitbringen – oder sich eine Alternative überlegen. Fünfmal wird nämlich die S-Bahnstrecke zwischen Potsdam und Berlin-Westkreuz von November bis März unterbrochen. Der Abschnitt durch den Grunewald war erst im Jahr 2013 inklusive aller Brücken grundsaniert worden, doch seinerzeit hatte die S-Bahn nicht mit dem Einbau des elektronischen Zugsicherungssystems begonnen. Das wird nun nachgeholt.
Wie S-Bahnchef Peter Buchner den PNN sagte, wird die ZBS genannte Technik – die gelben Kästen zwischen den Schienen – nun auf der gesamten S7 eingebaut. „Für die Inbetriebnahme müssen wir die Strecke allerdings sperren“, so Buchner. Daher gebe es in den nächsten Monaten zwei größere Sperrungen, zum Teil schon ab Westkreuz. Zunächst seien ab diesem Monat abschnittsweise Unterbrechungen an Wochenenden vorgesehen. „Die große Sperrung gibt es aber erst im nächsten Jahr von Potsdam bis Westkreuz.“ Zusätzlich zu den Ersatzbussen verweist die S-Bahn auf die parallel fahrenden Regionalzüge hin, die von den Sperrungen nicht betroffen sind.
SEV zwischen Babelsberg und Potsdam Hauptbahnhof im Dezember
Los geht es schon am übernächsten Wochenende: Dann soll es zwischen Freitag, dem 16. November, und Montag, dem 19. November, Schienenersatzverkehr zwischen Westkreuz und Grunewald sowie zwischen Samstag, dem 17. November, und wiederum dem 19. November, zwischen Babelsberg und dem Potsdamer Hauptbahnhof geben. Einen Monat später fahren dann zwischen Potsdam-Hauptbahnhof und Wannsee keine S-Bahnen. Von Freitag, dem 14. Dezember 22 Uhr, bis Montagfrüh am 17. Dezember soll auf diesem Streckenabschnitt ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden.
Strecke zwischen Potsdam und Grunewald im Februar gesperrt
Die erste großräumigere Sperrung steht im Februar 2019 an. Nach den bisherigen Planungen der S-Bahn wird die Strecke zwischen Potsdam-Hauptbahnhof und Grunewald von Freitag, dem 15. Februar, bis Montag, dem 18. Februar gesperrt. In diesem Zeitraum fahren auch zwischen Wannsee und Schlachtensee auf der Linie S1 keine S-Bahnen. Eine Woche später wiederholt sich die Unterbrechung auf der S7 – diesmal allerdings ist die Stecke zwischen Wannsee und Westkreuz von Freitag, dem 22. Februar, bis Montag, dem 25. Februar, betroffen.
Keine S-Bahnen zwischen Potsdam und Westkreuz im März
Die längste Streckensperrung steht im März bevor – sie wird zehn Tage dauern. Von Freitag, dem 15. März, bis Montag, dem 25. März, sollen dann zwischen Potsdam-Hauptbahnhof und Westkreuz keine S-Bahnen auf der S7 fahren. Ebenfalls wird die S1 zwischen Wannsee und Schlachtensee unterbrochen.
Für die nähere Zukunft sollen die S-Bahnnutzer damit das Gröbste überstanden haben. „Dann sind wir in Potsdam erstmal fertig – bis die Brückenneubauten in Babelsberg kommen“, so Buchner. Bekanntlich stehen dort noch insgesamt fünf Brücken aus der Frühzeit des Bahnbetriebs. Einige haben gusseiserne Säulen. Es handelt sich um die Brücken der S- und Fernbahnstrecke über die Karl-Liebknecht-, die Watt-, die Anhalt-, die Plantagen- und die August-Bebel-Straße. Schon vor mehreren Jahren hatte die Deutsche Bahn sie auf die Liste der zu ersetzenden Brücken gestellt, in den Jahren 2021 und 2022 sollte es soweit sein. Im vergangenen Jahr wurden die Pläne jedoch verschoben: Einen neuen Zeitplan gibt es noch nicht.
Zweites Gleis ab Potsdam Hauptbahnhof wird derzeit verlegt
Zunächst können sich die Nutzer also über eine verbesserte Infrastruktur freuen. Das neue Zugsicherungssystem ZBS soll den Betrieb stabilisieren. Die Züge können so besser koordiniert werden. Die sichtbarste Verbesserung dürfte jedoch das zweite Gleis sein, das derzeit zwischen dem Potsdamer Hauptbahnhof und der Nutheschnellstraße verlegt wird. Es soll ab 25. März in Betrieb gehen. Dann können entgegenkommende S-Bahnen aneinander vorbeifahren, das gegenseitige Abwarten im S-Bahnhof Babelsberg entfällt. Dadurch spart die S-Bahn Zeit: In Fahrtrichtung Potsdam sind die Züge drei Minuten schneller, in Richtung Berlin ist es immerhin eine Minute. Hilfreich dabei ist auch ein neues Abstellgleis am Hauptbahnhof Richtung Havelufer. Züge können so schneller einfahren, weil am Ende nicht gleich ein Prellbock steht.
Weitere Anpassungen für mehr Pünktlichkeit
Außerdem will die S-Bahn durch Anpassungen im elektronischen Stellwerk noch ein paar Sekunden herausholen. Das soll vor allem der Pünktlichkeit auf dem langen, ebenso noch eingleisigen Abschnitt zwischen Griebnitzsee und Wannsee zugutekommen. Mit diesem Engpass muss die S-Bahn möglicherweise nicht bis in alle Ewigkeit leben.
Wie berichtet, gehört der zweigleisige Ausbau der Strecke zu den Projekten, die die Landesregierung im Rahmen der Infrastrukturinitiative 2030 prüft. Entschieden ist das freilich noch nicht.