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Die Anlage in der Breiten Straße wurde seit 2012 saniert.
© A. Klaer

Studentenwohnheim in Potsdam: Mehr Wohnraum für Studierende

Potdams Studenten klagen über zu wenig Wohnraum und zu hohe Mieten. Das Studentenwerk Potsdam stellt nun ein saniertes Wohnheim in der Breiten Straße vor. Auch ein weiterer Neubau ist geplant.

Potsdam - Einweihung in der Innenstadt, Abriss und Neubau in Golm: Das Studentenwerk Potsdam will in Golm drei Altbauten mit 114 Studentenzimmern abreißen lassen und an der Stelle einen Neubau mit mehr als doppelt so vielen Plätzen schaffen. Das sagte Peter Heiß, der Geschäftsführer des Studentenwerks, am gestrigen Mittwoch bei der Einweihung des fertig sanierten Studentenheims in der Breiten Straße.

Neubau zum Wintersemester 2018 fertig - frühestens

Die drei DDR-Altbauten in Golm unweit der neuen Bibliothek vor dem als „Zebrahaus“ bekannten Seminargebäude könnten nicht mehr saniert werden, sagte Heiß. Mit dem Abriss könnte im Herbst 2016 begonnen werden, der Neubau, in dem dann 290 Studenten Platz finden sollen, könnte frühestens zum Wintersemester 2018 bezugsfertig sein. Das Studentenwerk rechnet mit Investitionskosten in Höhe von mindestens Fünfzehn Millionen Euro. Elf Millionen davon übernimmt das Land in Form von Zuschüssen und Darlehen, wie Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (SPD) bestätigte. Mit dem Neubau könne der naturwissenschaftliche Campus der Universität Potsdam belebt werden, sagte sie.

Es werde dringend weiterer studentischer Wohnraum in Potsdam benötigt, betonte Studentenwerkschef Heiß, der im November 2014 das Amt von seiner Vorgängerin Karin Bänsch übernommen hat. Der Anteil an Studierenden, die in Potsdam mit einem Wohnheimplatz versorgt werden können, sei gesunken und liege mittlerweile bei nur noch 9,6 Prozent. Damit steht Potsdam schlechter da als der Bundesdurchschnitt – der liege bei 9,95 Prozent. 2320 Wohnheimplätze biete das Studentenwerk momentan für die rund 24 000 Studierenden in Potsdam an.

Höherer Anteil an internationalen Studierenden

Zwar werde die Zahl der Studierenden in Brandenburg nicht mehr steigen, so Heiß – immer größer werde aber der Anteil an internationalen Studierenden. Und die seien in besonderem Maß auf Wohnheimplätze angewiesen. Bereits jetzt sei ungefähr jeder vierte Platz an ausländische Studierende vermietet.

Ohne eine Förderung von Land oder Bund sei ein Neubau mit verträglichen Mieten wirtschaftlich nicht machbar, betonte Heiß. Das Studentenwerk orientiere sich bei den Mieten an der Bafög-Wohnpauschale von rund 220 Euro im Monat. Heiß hofft nun auf ein neues Bund-Länder-Programm zur Förderung studentischen Wohnens, das weiteren Neubau ermöglichen würde.

"Hart, etwas in Potsdam zu finden"

Die Wohnanlage in der Breiten Straße unweit des Obelisken wurde am Mittwoch offiziell vorgestellt – Studierende können dort aber schon seit Ende 2013 wieder wohnen. Einer von ihnen ist Patrick Penk: An seinem Apartment schätzt er die Spitzenlage und den günstigen Preis. „Es war hart, in Potsdam etwas zu finden“, sagt der angehende Bauingenieur. Die 93 Ein- bis Eineinhalbzimmerappartments kosten zwischen 270 und 290 Euro pro Monat – Nebenkosten inklusive. Fünf Apartments waren während der Sanierung durch den Umbau von Seminarräumen hinzugekommen. In dem Komplex sind auch eine Kurzzeit-Kinderbetreuung und Fitnessräume des Hochschulsports untergebracht.

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