Potsdam: Mehr als 200 neue Mitarbeiter fürs Rathaus gesucht
Zehn Prozent aller Stellen im Potsdamer Rathaus sind unbesetzt - und das hat Folgen. Die Stadt wirbt nun massiv um neue Arbeitnehmer.
Potsdam - Das Rathaus kämpft weiter gegen den anhaltenden Personalengpass in der Stadtverwaltung. So werde gegenwärtig der Personal-Fachbereich professionell verstärkt und aufgestockt, teilte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage mit. Unter anderem habe man extra qualifizierte Rekruter ins Team geholt. Auch weitere Experten würden eingestellt.
Brunzlow sagte: „Die Stadt arbeitet an neuen Wegen für die Personalgewinnung und inszeniert ein aktives Arbeitgebermarketing.“ Man werde dabei in diesem Jahr auch auf vielen regionalen Job- und Ausbildungsmessen vertreten sein, ferner sollen Beiträge im Rundfunk gesendet und besondere innerstädtische Werbemaßnahmen organisiert werden.
Zehn Prozent der Stellen im Potsdamer Rathaus unbesetzt
Aktuell sind im Rathaus nach Angaben der Stadt 216 Stellen unbesetzt, allein 68 im Sozial, Gesundheits- und Ordnungsdezernat sowie 64 im Bau- und Verkehrsbereich. Es geht um knapp zehn Prozent aller Stellen im Rathaus. Die unbesetzten Stellen hatten die Handlungsfähigkeit der Verwaltung in den letzten Monaten teils massiv eingeschränkt.
Für öffentliches Unverständnis sorgten zuletzt unbezahlte Rechnungen an IT-Firmen, die zur Folge hatten, dass Internet- und Telefonverbindungen an einzelnen Schulen gekappt wurden. Auch Jugendhilfeträger hatten sich über ausstehende Zahlungen beschwert.
Irritationen bei den Ausschreibungen
Solche Peinlichkeiten sollen so bald wie möglich der Vergangenheit angehören. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte mit dem jüngst verabschiedeten Nachtragshaushalt grünes Licht zur Finanzierung von 120 zusätzlichen Stellen erhalten. Für Irritationen hatte freilich gesorgt, dass auf dem städtischen Online-Portal der Bereich Personalausschreibungen noch vor zwei Wochen nur sehr wenige freie Stellen auswies.
Laut Sprecher Brunzlow hatte das einen „ganz einfachen Grund“: Der Einsatz aller Mitarbeiter im Bereich Personal wurde auf die geplanten Stellenbeschreibungen und -bewertungen konzentriert. „Dabei wurde intern entschieden, dass in diesen drei Wochen im Mai keine Ausschreibungen vorgenommen werden.“
Nicht mehr als 60 Stellenausschreibungen im Monat möglich
Gleichwohl dürfte es noch Monate dauern, bis die Personalkrise, ein Erbe des früheren Rathauschefs Jann Jakobs (SPD), gelöst ist. Denn mehr als 60 Stellenausschreibungen pro Monat könnten mit den vorhandenen Möglichkeiten kaum geleistet werden, hatte Familiendezernentin Noosha Aubel (parteilos) unlängst den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses erklärt.
Aktuell sind auf dem Internetportal des Rathauses mehr als 20 ausgeschriebene Stellen aufgelistet. Gesucht werden etwa ein Referent im Oberbürgermeisterbüro, ein Sachbearbeiter für die Kitafinanzierung sowie Mitarbeiter für das Baustellenmanagement und in der Lebensmittelkontrolle.
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