SV Babelsberg 03 gegen 1. FC Lok Leipzig: Manuel Hoffmann: Prädikat "Wertvoll"
Das erste Heimspiel 2019 ist reizvoll für Regionalligist SV Babelsberg: Lok Leipzig kommt ins "Karli". Bei den Babelsbergern gehört Manuel Hoffmann zu den Schlüsselfiguren. In der schnelllebigen Fußballwelt ist er eine Nulldrei-Konstante. Doch er strebt nach Höherem.
Potsdam - Es ist seine bislang beste Regionalliga-Saison – zumindest was die reinen Zahlen angeht. Seit seinem Viertliga-Debüt im Sommer 2013 – damals beim VfB Auerbach – hat Manuel Hoffmann nie so oft getroffen oder zum Torerfolg aufgelegt wie in der laufenden Spielzeit. Sechs Treffer und zehn Vorlagen stehen für die Nummer 10 des SV Babelsberg 03 nach 20 Spielen zu Buche. Für die Fußball-Plattform „transfermarkt.de“ macht ihn das zum „wertvollsten Spieler“ des Kiezklubs. Hoffmann nimmt das Prädikat interessiert, aber auch amüsiert zur Kenntnis. „Jeder ist wertvoll“, sagt er.
"Ich bin im besten Fußballalter"
Der 25-Jährige hat für seine bislang gute Saison eine ganz einfache Erklärung. „Ich bin im besten Fußballalter“, meint der 25-Jährige. Er habe jetzt neben einer guten körperlichen Verfassung und Leistungsfähigkeit auch einen Erfahrungsschatz, was sich zu einer letztlich erfolgreichen Kombination fügt. Für den SV Babelsberg 03 ist das in der Tat wertvoll. Denn nach Kapitän Philip Saalbach (30 Jahre), Torhüter Marvin Gladrow (28), Masami Okada (27) und David Danko (26) gehört Hoffmann zu den ältesten Spielern des SVB – und gefühlt zum Selbstbild der Babelsberger.
Der Flügelflitzer und Freistoßspezialist spielt seine dritte Saison für Nulldrei und ist damit eine blau-weiße Konstante in der schnelllebigen und wechselhaften Fußballwelt. Umso mehr weiß er zu schätzen, was Trainer Almedin Civa und der Verein am Babelsberger Park leisten. „Es gab hier in den vergangenen Jahren immer wieder Umbrüche, immer wieder sind Schlüsselspieler gegangen und doch haben wir auch in dieser Saison eine Truppe, die oben mitspielen kann“, sagt Hoffmann.
Ex-Babelsberger Steinborn und Sindik kicken nun für Lok
Zum Wiedersehen mit zwei Ex-Babelsberger Leistungsträgern kommt es am Freitag. Matthias Steinborn und Lovro Sindik kommen mit dem 1. FC Lok Leipzig ins Karl-Liebknecht-Stadion (Beginn: 19 Uhr). „Da freue ich mich schon drauf, das wird bestimmt ein schönes Spiel gegen einen guten Gegner“, frohlockt Hoffmann. Die Leipziger sind mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet, von denen sie sich nach schwachem Start früh verabschieden mussten. Inzwischen haben sie sich stabilisiert, stehen mit 27 Punkten einen Zähler unmittelbar hinter dem SVB auf Platz acht der Nordost-Staffel – und kommen mit dem Selbstbewusstsein eines 5:0-Sieges aus der Vorwoche gegen Union Fürstenwalde nach Babelsberg. „Lok spielt nach Balleroberung brutal schnell nach vorn – vor allem mit und durch Steinborn“, warnt Hoffmann. Das 1:1 aus der Hinrunde hat er noch in guter Erinnerung: Zunächst wurde dem SVB das 2:1 durch Ivo Tomas wegen vermeintlichen Abseits zu Unrecht verwehrt, dann brach sich Tomas nach einem Zweikampf den Unterarm derart kompliziert, dass die Verletzung noch immer nicht ausgeheilt ist.
Die Partie gegen Lok Leipzig kann zu einem jener Spiele werden, die die Regionalliga Nordost für Hoffmann so stark und reizvoll machen. „Das kann hart werden und man kann richtig glänzen“, meint der Tempo-Fußballer, der in seiner Jugend beim 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden ausgebildet wurde. Zwei klangvolle Traditionsvereine, von denen Hoffmann den Anspruch auf höherklassigen Fußball mitgenommen hat. „Da muss ich nicht drumrum reden, dass ich gern in der dritten Liga spielen möchte“, sagt er. „Man will immer höher kommen und dafür bin ich jetzt im besten Fußballalter“, sagt er.
Inzwischen dürfte er auf dem Zettel von Drittligisten stehen
Seine saisonale Leistungskurve wird dazu beitragen, dass Hoffmann inzwischen auf dem Zettel von Drittligavereinen stehen dürfte, er in gereifter Form über den Talent-Status hinauskommt und den nächsten Karriereschritt macht. Doch aktuell zählen für ihn der SVB und der Lernprozess, den er hier durchläuft. Auch wenn er zu den Ältesten im Kader gehört und die fünf, sechs Jahre Altersunterschied zwischen dem Vater einer knapp zweijährigen Tochter und den Youngstern wie Pieter Wolf oder Tobias Dombrowa „vor allem wegen der Lebenssituationen“ spürbar ist, „versuche ich, auch von den Jüngeren zu lernen“, sagt Hoffmann. „Farid Abderrahmane zum Beispiel ist ein unglaublich guter Fußballer, von dem man viel lernen kann“, sagt er über seinen jüngeren Kollegen im zentralen Mittelfeld. Auch die beiden Winter-Neuzugänge Bogdan Rangelov (21) und Timothy Mason (20) werden „für frischen Wind sorgen“, so Hoffmann.
Zweimal landete Hoffmann zuletzt mit dem SVB am Ende der Saison auf Platz fünf. „Das kann besser werden“, sagt er überzeugt. Es wäre ja auch nur allzu konsequent, wenn seine bislang beste Regionalligazeit auch zum besten Saisonergebnis führen würde.
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