zum Hauptinhalt
Treffsicher. Tom Nattermann (Archivbild) erzielte sein sechstes Saisontor.
© Manfred Thomas

SV Babelsberg 03 gegen Lok Leipzig: Ein Punkt und ein Armbruch

Das Unentschieden im Auswärtsspiel gegen Lok Leipzig erkämpften sich die Regionalliga-Fußballer des SV Babelsberg 03 hart. Für SVB-Verteidiger Ivo Tomas endete die Reise nach Sachsen mit einer Operation im Krankenhaus.

Leipzig - Die beiden Szenen gegen Spielende waren ein Abbild, dass es hitzig und leidenschaftlich zur Sache ging bei der Regionalliga-Partie zwischen Lok Leipzig und dem SV Babelsberg 03. Zunächst beförderte SVB-Verteidiger Lionel Salla den Ex-Babelsberger Matthias Steinborn so rustikal an der Seitenlinie ins Aus, dass dieser unsanft samt Fotografen auf der Aschenbahn des Bruno-Plache-Stadions landete. Kurz danach flog Nulldrei-Angreifer Ivo Tomas nach einem Zweikampf in die Bande und musste mit offenem Unterarmbruch unter Blaulicht ins Krankenhaus gebracht werden. Es war sinnbildlich ein hart erkämpfter Punkt, den der SVB am gestrigen Sonntagnachmittag nach dem 1:1 (1:1) mit nach Hause nahm.

„Bis zur 20. Minute sind wir hinterhergelaufen"

SVB-Trainer Almedin Civa war mit der Ausbeute wesentlich zufriedener als sein Kollege Heiko Scholz. „Wir wollten vorn dranbleiben, dafür reicht ein Punkt nicht“, so der Leipziger Coach. Seine Lok stand von Beginn an unter Volldampf und ging nach drei Minuten bereits in Führung. Eine Hereingabe über links klärte SVB-Torhüter Marvin Gladrow im Verbund mit seinen Vorderleuten schlecht und vor allem zu kurz, sodass Paul Schinke aus gut 35 Metern abzog und ins leere Tor traf. Der SVB tat sich zunächst schwer mit offensiven Zeichen. Die erste Annäherung ans Lok-Gehäuse blieb nach neun Minuten ein Distanzschuss von Manuel Hoffmann. Leipzig stellte die Räume gut zu und bot den Babelsbergern wenig Anspielmöglichkeiten. Auf die Qualitäten von Pieter Wolf und Tobias Dombrowa hatten sich die Leipziger Defensivakteure gut eingestellt, sodass sich die beiden Youngster in ihren ersten Szenen nicht durchsetzen konnten. Lok wartete auf Fehler im Spielaufbau der Nulldreier und bekam sie auch serviert. Mit schnellem Umkehrspiel kreierten die Hausherren immer wieder gefährliche Szenen. Zweimal musste Gladrow in höchster Not retten.

„Bis zur 20. Minute sind wir hinterhergelaufen, dann haben wir geschafft, unser Spiel durchzusetzen“, resümierte Civa. Und als David Danko nach etwas mehr als einer halben Stunde mit schönem Distanzschuss nur den Pfosten traf, war dies dennoch so etwas wie ein Fanal. Nach schönem Zuspiel von Farid Abderrahmane auf Lukas Wilton ließ der Linksverteidiger den Ex-Nulldreier Lovro Sindik schlecht aussehen, zog in den Strafraum, wo ihn Robert Zickert nur mit einem Foul stoppen konnte. Den fälligen Strafraum verwandelte Tom Nattermann sicher (36.).

Babelsberg hält dem Leipziger Offensivdruck stand

Nach dem Seitenwechsel waren die Babelsberger Defensivqualitäten gegen eine kampfstarke Leipziger Elf gefragt, die auch zunehmend spielerisch überzeugte und sich eine Vielzahl von Chancen erarbeitete. Gladrow parierte stark einen Distanzschuss von Nils Gottschick nach einer Stunde, zehn Minuten später verfehlte Steinborn mit einem Kopfball die Leipziger Führung. Chancen für drei Spiele hatte Lok-Trainer Scholz nach 90 Minuten gezählt – und selbst habe sein Team im zweiten Durchgang nicht mehr viel zugelassen. Beinahe hätte eine gute Möglichkeit der Babelsberger gereicht, doch landete ein Kopfball von Manuel Hoffmann nur am Pfosten, der Nachschuss von Tomas zwar im Leipziger Tor, was Schiedsrichter Stefan Prager wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannte. „Lok hat uns gut beschäftigt“, erkannte Civa das druckvolle Spiel der Gastgeber an. Am Ende lobte er vor allem die defensive Kopfarbeit seiner Spieler, die bei den zahlreichen Ecken und Standards der Leipziger immer wieder nötig war: „Ich bin richtig stolz, wie gut unsere kleinen Spieler bei Ecken und Standards verteidigt haben“, sagte er.

Leipzig-Trainer Scholz sah sich veranlasst, seine Mannschaft nach der Punkteteilung auf die „Überholspur“ zu navigieren, „um nun nach vorn zu kommen“. Für Babelsbergs Ivo Tomas hieß es zunächst, einen unfreiwilligen Zwischenstopp in einem Leipziger Krankenhaus einzulegen, wo er operiert wurde. „Er ist ein harter Junge“, sagte Civa. „Er wird bald wieder da sein.“  

Zur Startseite