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Der Entwurf von Daniel Libeskind für den Bürokomplex in Babelsberg
© Studio Libeskind/KW Development

Bürger gegen Bauvorhaben: Kritik an Plänen für Neu Fahrland und Babelsberg

Eine Bürgerinitiative hält die Pläne für die Medienstadt für „gewaltig und völlig überdimensioniert“. Auch die Proteste gegen die Bauvorhaben für die Nedlitzinsel reißen nicht ab.

Potsdam - Vor der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch machen Kritiker zwei geplanter Großbauvorhaben noch einmal ihrem Ärger Luft. Ein Streitobjekt ist der vom Investor KW Development gewünschte Gewerbekomplex in der Medienstadt nach Plänen des US-Stararchitekten Daniel Libeskind

Eine Bürgerinitiative hat nun ihre Bedenken erneuert und Vorwürfe erhoben. Eine Petition gegen das Vorhaben auf der Plattform „Open Petition“ hatte am Montag nach neun Tagen 1128 Unterstützer gefunden. Die Kritiker halten die Pläne, die auch ein bis zu 66 Meter hohes Hochhaus einschließen, für „gewaltig und völlig überdimensioniert“. In der Mitteilung wird behauptet, es seien nur 14 Tage zwischen der Vorstellung der Pläne im Juni und der Festlegung auf den Entwurf vergangen. 

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Tatsächlich gibt es noch keinen Beschluss dazu. Die Stadtverordneten hatten im September beschlossen, auf einen Architektenwettbewerb zu verzichten. Stattdessen sollen wie berichtet in einem Werkstattverfahren unter Beteiligung der Anwohner mehrere Varianten untersucht werden, wie der Entwurf umgesetzt werden kann. Auch der bereits gültige Bebauungsplan sieht die Brache als Gewerbegebiet vor. Die CDU Babelsberg sieht die Pläne hingegen als „Chance zur Entwicklung des Wirtschaftsstandorts“, hieß es in einer Mitteilung.

Protest gegen Wohnungsbauvorhaben auf der Nedlitzinsel

Auch in Neu Fahrland gibt es seit Wochen Protest gegen ein Wohnungsbauvorhaben auf der dortigen Nedlitzinsel, das Kritiker vor Ort als viel zu massiv für die Gegend geißeln. Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis) erklärte in einer Mitteilung, mehrere Mitbürger hätten inzwischen vorgeschlagen, „die beste Kanzlei zu nehmen, die die Interessen der Anwohner gebührend vertritt – ’gegenüber dieser absurden Bande von Politikern’“. 

Darüber hinaus hätten weitere Anwohner auch ihre finanzielle Unterstützung zugesagt, „sollte ein Rechtsstreit unumgänglich sein“. Einen offenen Brief gegen die Pläne publizierte auch Dirk Kummer, Regisseur und Grimme-Preisträger: „Potsdam verscherbelt seine Kronjuwelen.“ Für das Projekt des Investoren Quarterback hatte sich zuletzt eine Mehrheit im Stadtparlament abgezeichnet – auch wenn frühere Beschlusslagen eine weniger dichte Bebauung vorgesehen hatten. 

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