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Olaf Scholz looks on during a press conference to present the tax estimate in Berlin, Germany, on May 14, 2020. (Photo by Michael Sohn / POOL / AFP)
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Bundestagswahl in Potsdam: Kritik an Kandidatur von Olaf Scholz

Vizekanzler Olaf Scholz möchte bei der Wahl 2021 in Potsdam für die SPD um ein Direktmandat kandidieren. Diese Ankündigung sorgt für Irritationen.  

Potsdam - An der Informationspolitik des SPD-Landesverbandes zur Bundestagskandidatur von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für den Potsdamer Wahlkreis 61 gibt es Kritik. Der Potsdamer Genosse Harald Geywitz zeigte sich in einer Mail an den SPD-Kreisverband, die den PNN vorliegt, „irritiert“ von dem Prozedere – der Landesverband hatte die Kandidatur von Scholz im Potsdamer Wahlkreis mittels eines Schreibens an die SPD-Mitglieder bekannt gemacht. Die Entscheidung darüber, ob Scholz 2021 tatsächlich antritt, liege bei der SPD-Delegiertenversammlung, heißt es darin auch. 

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Die Kommunikation des Landesverbandes suggeriere aber bereits „eine Vorentscheidung, die ich für mit demokratischen Grundsätzen der Brandenburger Sozialdemokratie schwerlich vereinbar halte“, schreibt Geywitz. Dass allein über den Landesverband kommuniziert wurde, suggeriere zudem „eine obrigkeitsstaatliche Attitüde, die ich angesichts der bisherigen personellen Auswahlprozesse politisch mindestens für unklug halte“, so Geywitz weiter.

Laura Adebahr hat ihre Kandidatur nach dem Vorstoß von Olaf Scholz zurückgezogen. 
Laura Adebahr hat ihre Kandidatur nach dem Vorstoß von Olaf Scholz zurückgezogen. 
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Wie berichtet hatten sich für den Potsdamer Wahlkreis zuvor bereits zwei andere Kandidaten in Stellung gebracht: Andreas Schlüter, der Ortsverbandsvorsitzende der SPD Potsdam-West, und Laura Adebahr, die für die SPD im Kreistag Potsdam-Mittelmark und in der Stadtverordnetenversammlung Teltow sitzt.

Adebahr ist keine "Anti-Scholz-Ritterin"

Bereits am Freitagabend hatte sich auch die 18-jährige SPD-Hoffnungsträgerin Lilly Blaudszun aus Frankfurt (Oder), der auf dem Kurznachrichtendienst Twitter fast 23.000 Menschen folgen, mit Kritik zu Wort gemeldet. Dass wegen der Scholz-Kandidatur nun „eine junge ostdeutsche Bundestagskandidatin wegfällt, ist doch schon wieder mehr als nur unglücklich“, schrieb sie dort in Bezug auf die 29-jährige Laura Adebahr – und bekam dafür hundertfach Zustimmung.

Adebahr selbst erklärte über Twitter ihren Rückzug von der Kandidatur, machte gleichzeitig aber auch ihre volle Unterstützung für Scholz in dessen Wahlkampf deutlich. Sie freue sich über den Support, „aber hört bitte auf, mich zu einer Anti-Scholz-Ritterin zu stilisieren“, schrieb sie: „Das bin ich nicht.“ Zur zurückgezogenen Kandidatur schrieb sie: „Manchmal muss man einsehen, dass man gegen Windmühlen kämpft.“

Sie wolle sich nun auf ihre bestehende politische Arbeit konzentrieren. „Ich werde euch schon überzeugen, was euch für ein Schmankerl entgangen ist“, schreibt sie: „Aber: Am Ende heißt es gemeinsam anpacken für unsere sozialdemokratischen Ideale. Ich bin dabei!“

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