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Asylheim auf dem Brauhausberg in Potsdam: „Kreml" soll Unterkunft für Flüchtlinge werden

Erst im Sommer hat das Land Brandenburg den alten Landtag auf dem Brauhausberg in Potsdam an Investoren verkauft. Nun sollen dort für zwei Jahre Flüchtlinge untergebracht werden.

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Potsdam - Der ehemalige Landtag auf dem Brauhausberg soll zur Flüchtlingsunterkunft werden. Zwischen 300 und 470 Plätze sollen in dem Gebäude bereits im November zur Verfügung stehen, sagte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am Mittwoch im Potsdamer Hauptausschuss. Es gehe um eine befristete Anmietung der Immobilie bis Oktober 2017.

Derzeit werde noch über den Einbau von sanitären Einrichtungen und den Brandschutz verhandelt, sagte Müller-Preinesberger. Die Gespräche verliefen „sehr hoffnungsvoll“, hieß es aus dem Rathaus. Eigentümer des im Volksmund „Kreml“ genannten Gebäudes sind seit dem Sommer die Berliner Unternehmen Sanus AG und Eureka Immobilienmanagement GmbH. Sie wollen das in die Jahre gekommene Parlamentsgebäude, das sie vom Land Brandenburg erworben haben, zu einem Wohnkomplex umbauen. Das Gebäude steht seit der Eröffnung des Landtagsschlosses am Alten Markt Anfang 2014 leer.

Fachhochschule nicht geeignet - wegen hoher Schadstoffbelastung

Nichts wird es hingegen mit der Unterbringung von Flüchtlingen im sogenannten Schaufenster der Fachhochschule am Alten Markt. Eine Überprüfung habe ergeben, dass die Räumlichkeiten womöglich schadstoffbelastet seien, sagte Müller-Preinesberger. Man wolle nicht das Risiko einer Gesundheitsgefährdung eingehen. Das Gebäude soll 2017 abgerissen werden und Platz machen für den Wiederaufbau der historischen Innenstadt.

Unterkünfte in Caligari-Halle, Konsumhof und Roten Kasernen

Als Option offenhalten wolle sich die Stadt aber das Angebot des Filmparks, die Caligari-Halle für einige Monate zu nutzen. Dort könnten von November bis März 120 Menschen unterkommen. „Das könnte uns helfen, über den Winter zu kommen“, sagte die Sozialdezernentin. Längerfristig – nämlich für fünf Jahre – sollen hingegen 60 Flüchtlinge im Babelsberger Konsumhof unterkommen. Und auch an den Roten Kasernen entstehen 150 Plätze – dort sollen Modulbauten aufgestellt werden. 

Ebenfalls am Mittwoch wurde bekannt, dass der Landkreis Potsdam-Mittelmark drei neue Hallen für Flüchtlinge kaufen beziehungsweise anmieten will. Insgesamt sollen dort ab Januar 760 Asylbewerber unterkommen können. Eine Halle soll in Werder (Havel) entstehen, eine in Bad Belzig und die dritte wohl in Michendorf. 

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