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Kommentar zum Schleichverkehr in Potsdam-West: Konsequent

Künftig sollen Autofahrer stadteinwärts nicht mehr die Ausweichroute über die Kastanienallee und durchs Wohngebiet nehmen können. Berechtigterweise, findet PNN-Redakteurin Jana Haase.

Potsdam - Der Aufschrei der Autofahrer ist gewiss: Die Stadt will dem Schleichverkehr durch die Brandenburger Vorstadt mit einer neuen Einbahnstraßenregelung den Riegel vorschieben. Künftig sollen Autofahrer stadteinwärts nicht mehr die Ausweichroute über die Kastanienallee und durchs Wohngebiet nehmen können. Dass sie das seit der Einengung der Zeppelinstraße tun, wie Anwohner schon länger kritisieren, können die Verkehrsplaner nun auch mit Zahlen belegen: In der Spitze im morgendlichen Berufsverkehr nutzen bis zu 150 Autos pro Stunde die Abkürzung durch das Wohngebiet – zusätzlich zu all denen, die dort tatsächlich ein Anliegen haben. Das ist für die Anwohner unzumutbar. Auch wenn es den Pendlern weh tut: Durchgangsverkehr gehört nicht in Wohngebiete.

Das gilt in Potsdam-West genauso wie in der Nauener Vorstadt oder in der Innenstadt – Stichwort Gutenbergstraße. Dass die Stadt dagegen vorgeht, ist nur konsequent. Die Stadt muss aber ebenso entschieden auch dafür sorgen, dass es für Autofahrer endlich echte Alternativen gibt – etwa bezahlbare und funktionierende Verbindungen im Nahverkehr oder ein gut ausgebautes Radnetz. Verbote allein lösen die Staus nicht auf.

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Lesen Sie weiter: Problemfall Zeppelinstraße: Um den Vermeidungsverkehr durch das Wohngebiet der Brandenburger Vorstadt zu unterbinden, gibt es Vorschläge, eine Einbahnstraßenregelung zwischen der Kastanienallee und der Kantstraße bis zur Hans-Sachs-Straße festzulegen.

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