Rückschlag für Potsdam: Kommunale Kitas eröffnen wohl erst in zwei Jahren
Die ersten kommunalen Kitas in Potsdam werden wohl erst 2022 fertig. Und es gibt noch weitere Unklarheiten - und zweifelnde Kita-Betreiber.
Potsdam - Die Stadtverwaltung muss ihre Pläne, wieder selbst kommunale Kitas zu betreiben, um zwei Jahre verschieben. Denn die potenziellen Einrichtungen werden frühestens 2022 fertig. Das geht aus einer Liste für insgesamt zwölf Standorte hervor, wo Kindertagesstätten entstehen sollen. Die Auflistung ist jetzt den Stadtverordneten vorgelegt worden. Eigentlich hatte Potsdams Jugendbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) schon möglichst dieses Jahr eine erste kommunale Kita eröffnen wollen.
Voraussichtlich in Betrieb gehen könnte demnach im Jahr 2022 eine Kita samt Hort des kommunalen Entwicklungsträgers für das geplante Stadtviertel Krampnitz. Im gleichen Jahr würden auch zwei Kitas im Bornstedter Feld fertig, errichtet vom dortigen städtischen Entwicklungsträger – einmal an der Hermann-Mattern-Promenade, einmal am dann verkleinerten Volkspark an der Georg-Hermann-Allee.
Kita in Babelsberg geplant
Ein Jahr später könnte der Hort an der geplanten Grundschule am Filmpark entstehen, die dessen Träger auch bauen will – was wie berichtet aber noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist. Auch in Babelsberg ist nach 2022 eine Kita an der Karl-Marx-Straße geplant, die der Kommunale Immobilienservice (Kis) baut.
2024 wiederum ist eine neue Kita in der Burgstraße vorgesehen – errichtet per „Investorenmodell“, wie es in der Liste heißt. Später ist auch eine Kis-Kita in der Pietschkerstraße im Wohngebiet Am Stern vorgesehen – und ab 2025 eine weitere Kita in Krampnitz. Diese derzeit acht Standorte und ihr Betrieb durch das Rathaus sollen die Stadtverordneten im Sommer genehmigen. Perspektivisch will die Stadt sechs Kitas und sechs Horte betreiben – also acht Prozent aller Kinderbetreuungseinrichtungen.
Unklar ist, wie die Stadt sich genau für den Betrieb aufstellen will. Das solle noch dieses Jahr entschieden werden, heißt es in der Vorlage. Zwei Stellen für Verwaltung und Pädagogik würden mit dem geplanten Doppelhaushalt 2020/2021 geschaffen. Wichtig sei zum Beispiel noch ein für jetzt Ende 2020 angekündigtes Rahmenkonzept. Auch die Gründung eines Eigenbetriebs für die Kitas wird erwogen. Die privaten Kita-Betreiber in der Stadt haben wie berichtet große Bedenken angemeldet: Sie zweifeln an der Leistungsfähigkeit der als überlastet geltenden Stadtverwaltung, fürchten aber auch eine ungleiche Konkurrenz.