Geplantes Asylbewerberheim im Bornstedter Feld: Kinder mischen sich in Debatte ein
In die Debatte um das geplante Asylbewerberheim neben dem Hort "Tönemaler" schalten sich jetzt auch die Hortkinder ein. Sie haben eine ganz andere Meinung als besorgte Anwohner.
Potsdam - In dem Streit um das Flüchtlingsheim im Potsdamer Norden hat sich der Hort Bornstedter Feld in der Jakob-von-Gundling-Straße zu Wort gemeldet. Erzieher und Kinder des sogenannten Kinderparlamants reagieren in einem Brief, der den PNN vorliegt, auf die Kritik von Anwohnern an dem geplanten Bau in der David-Gilly-Straße. „Die Kinder waren sehr empört und geschockt“, sagt Hortleiterin Irina Böckenkamp. „Gerade wenn Schule, Hort und Kindergarten in der Nähe sind, kann man doch Kontake knüpfen, die Flüchtlingskinder einladen und sich austauschen.“
Die Stadt hatte angekündigt, ab Sommer bis zu 60 Flüchtlinge in Containern in der David-Gilly-Straße in der Nähe des Horts „Tönemaler“ unterzubringen. Anwohner hatten in Briefen an die PNN vor unzumutbaren Zuständen gewarnt: Psyche und Wohlergehen der Kinder als auch derjenigen Flüchtlinge, die ihre Familie verloren hätten, seien durch die direkte Nachbarschaft gefährdet.
Von den Kitakindern Deutsch lernen
„Wir hatten ein sehr schlechtes und wütendes Gefühl bei dieser Leserpost“, schreiben neun- und zehnjährige Teilnehmer des Kinderparlaments nun. Seit eineinhalb Jahren beschäftigten sich die Hortkinder mit dem Thema Kinderrechte, besuchten etwa das Asylbewerberheim An der Alten Zauche. An die kritischen Anwohner gewandt schreiben sie nun: „Sie sagen, Sie wollen den Flüchtlingen etwas Gutes, aber eigentlich wollen Sie sie wegschieben.“ Hingegen wollten die Kinder „Vertrauen aufbauen und es den Flüchtlingen so angenehm wie möglich machen“. Die Nachbarschaft mit Flüchtlingen bringe auch Vorteile, heißt es weiter in dem Brief: Die Kinder der Asylbewerber könnten „mit den Kindern aus der Kita gemeinsam spielen und ihr Klettergerüst benutzen. Und sie können von den Kitakindern Deutsch lernen.“
Nach Aussagen der Hortleiterin Böckenkamp plant die Einrichtung bereits ein Fußballturnier mit Kindern des Flüchtlingsheims. Es seien wenige, die gegen das Heim Stimmung machen würden, so Böckenkamp. „Es ist traurig, sich zu so etwas hinreißen zu lassen.“
Grit Weirauch
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