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Sabine Schicketanz.
© PNN

Kommentar zum Debakel um die Dezernentenwahl: Kaputt, beschädigt, führungsschwach

Die gescheiterte Wahl eines neuen Baubeigeordneten für Potsdam hinterlässt einen Scherbenhaufen. Über Fehler, Verlierer und einen Gewinner. Ein Kommentar.

Potsdam - Der Scherbenhaufen im Rathaus ist groß. Regierungsbündnis kaputt, Oberbürgermeister beschädigt, Beigeordnetenposten weiter nicht besetzt. Wer hat Fehler gemacht? Pete Heuer, Nachfolger des jetzigen Sozialbeigeordneten Mike Schubert als SPD-Fraktionschef, hatte offensichtlich weder den Kooperationspartner CDU noch seine Genossen im Griff. Das wäre Schubert nicht passiert.

Den größten Schaden jedoch, den hat Oberbürgermeister Jann Jakobs. Dass sein Regierungsbündnis ihn derart abstraft – zum zweiten Mal nach der ultraknappen Wahl von Schubert zum Sozialbeigeordneten – macht Jakobs eine Entscheidung vielleicht leichter. Nämlich die, ob er im kommenden Jahr noch einmal zur Oberbürgermeister-Wahl antritt.

Dieses Ende hätte man kalkulieren müssen

Jakobs’ Dilemma im Vorfeld der jetzt gescheiterten Baubeigeordnetenkür: wenige geeignete Bewerber und ein Bündnispartner, nämlich die Grünen, der sich festgelegt hatte – auf den offenkundig nicht mehrheitsfähigen Kandidaten, auch wenn man offiziell das Gegenteil versicherte.

Das Ende hätte man kalkulieren müssen. Und jetzt? Ein Zurück zu wechselnden Mehrheiten will Jakobs nicht. Die Kooperation zu kitten dürfte ein Kraftakt werden. Die Linke wird die neu gewonnene Stärke ausspielen – und den schwächelnden Oberbürgermeister ins Bündnis zwingen. Oder zu Zugeständnissen.

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