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Späher in Nulldrei-Diensten. Almedin Civa spielte die meiste Zeit als aktiver Fußballer für den SV Babelsberg. Jetzt ist er dessen Sportlicher Leiter und bastelt bereits am Kader für die kommende Saison.
© Jan Kuppert

Neue Talente für SV Babelsberg 03: Im Sturm braucht es frischen Wind

Für den SV Babelsberg geht es ins letzte Drittel der Regionalliga-Saison. Für die Filmstädter bleibt die ganz große Dramatik aus, sie haben sich im Mittelfeld etabliert. Der Sportliche Leiter Almedin Civa späht schon nach Verstärkung für die nächste Saison.

Potsdam - Seit vergangenem Dienstag hat Almedin Civa ausreichend Gelegenheit, neue Fußball-Talente zu beobachten. Zum dritten Mal veranstaltet der SV Babelsberg 03 ein Oster-Camp. 55 junge Kicker aus ganz Potsdam bekommen von Civa sowie den Nachwuchstrainern André Kukert, Tilman Käpnick und U16-Spieler Anton Schwarz das Fußball-Abc buchstabiert.

"Wir machen aber nicht den finanziellen Wahnsinn mit"

Auch auf fremden Fußballplätzen späht Civa nach Spielern – wesentlich ernsthafter und mitunter in verdeckter Mission. Als Sportlicher Leiter des Regionalligisten ist der 42-Jährige auf der Suche nach Verstärkung für die kommende Saison. „Es ist jetzt eine Phase, in der viel geredet und ausgelotet wird“, sagt Civa. Sowohl mit dem bestehenden Personal werden die Perspektiven am Babelsberger Park diskutiert – und zum Teil gemeinsam besiegelt: Torhüter Marvin Gladrow, Laurin von Piechowksi, Tobias Grundler verlängerten jüngst ihre Verträge beim SVB. Aber auch mit möglichen Neuzugängen gibt es erste Sondierungen. „Es ist schon eine Kunst, sich mit anderen Klubs um gute Spieler zu schlagen“, sagt Civa und betont: „Wir machen aber nicht den finanziellen Wahnsinn mit, wie es andere Vereine tun, um neue Spieler zu locken.“ Beim SVB stehen die Zeichen weiter auf Stabilisierung.

Das Anforderungsprofil, das Civa für die dringlichste Verstärkung definiert, würde jeder Klub unterschreiben: „Ein Stürmer, der eiskalt ist und auch ohne Chance ein Tor macht.“ Doch es ist offensichtlich: Will der SVB den nächsten Schritt machen, braucht er frischen Wind im Sturm. „Spielerisch haben wir uns gut entwickelt, aber im letzten Drittel sind wir nicht gefährlich“, sagt Civa. „Wir betreiben zu viel Aufwand für zu wenig Tore.“ Das führt dazu, dass es sieben Spieltage vor Ende der aktuellen Saison die ganz große Dramatik für die Filmstädter nicht gibt. Geht es nach dem Nordostdeutschen Fußballverband, steht der insolvente VFC Plauen als Absteiger fest. Da die U23 des 1. FC Union Berlin für die kommende Saison keine Zulassung mehr für die Regionalliga beantragt hat, ist die Frage des Abstiegs – nach derzeitigem Stand – beantwortet.

Ansehnlicher Fußball, aber keine Tore

Auch die vorderen Tabellenränge sind weit weg für den SVB. Doch Langeweile muss keiner befürchten. Dafür sei die Mannschaft viel zu ehrgeizig, so Civa. Zumal die Spieler nach zuletzt vier Unentschieden und noch ohne Pflichtspielsieg im laufenden Kalenderjahr es leid seien, zu hören, dass sie ansehnlichen Fußball spielen, aber keine Tore schießen. „Es war aber auch von Beginn an unser Saisonziel, uns im Mittelfeld zu etablieren“, erinnert Civa.

In den kommenden Spielen werde es darum gehen, dass sich jeder einzelne Spieler weiter entwickelt und Erfahrungen für die kommende Saison sammelt. Einige Spieler hätten in den vergangenen Wochen durchaus eine schwächere Phase gehabt, „was normal ist in einer langen Saison“, meint Civa. Sie müssten nun daran arbeiten, ihre Leistung wieder zunehmend auf den Punkt zu bringen.

Nächste Gelegenheit dazu gibt es bereits am heutigen Freitag, wenn der FC Viktoria Berlin ins Karl-Liebknecht-Stadion kommt (19 Uhr). Das Spiel gegen den aktuell Tabellenletzten ist zugleich Generalprobe für den Pokalkracher am kommenden Mittwoch gegen Energie Cottbus (19 Uhr). Mit einem Erfolg im Rücken ließe sich die Aufgabe gegen den Drittligisten ohne Zweifel selbstbewusster angehen.

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