Kommentar zu Potsdams Possen: Hammer
Potsdam hat es erneut ins Spott-Format "Hammer der Woche" geschafft - diesmal mit einem Bootssteg. Möglicherweise steckt hinter den Possen ja ein großer Plan.
Potsdam hat es mal wieder geschafft – als auserwählte Stadt im Spott-Format „Hammer der Woche“ des ZDF-Länderspiegels ist die Bauverwaltung der Landeshauptstadt am Samstag einmal durch den Kakao gezogen worden. Es ging um einen Fall, der an die angeblich fehlende Baugenehmigung für einen Brennholzstapel am Inselhotel Hermannswerder erinnert – nämlich das von der Stadt verfügte Abrissbegehren gegen einen Bootssteg am Jungfernsee. Die bizarre Begründung: Der Stegbesitzer sollte auf einmal sämtliche Behörden-Genehmigungen für seinen Steg vorlegen – doch der wurde zu DDR-Zeiten gebaut, damals gab es viele Behörden noch gar nicht. Zudem genießt der Steg laut dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sogar Bestandsschutz.
Doch das alles ficht die Stadt Potsdam nicht an – weswegen der Fall nun beim Verwaltungsgericht liegt. Zudem kann sich die Stadt nach dem Holzstapelstreit, dem missglückten Behindertenlift an der Alten Fahrt oder der Hundekot-Tastanleitung für Blinde einmal mehr ungewollter bundesweiter Beachtung sicher sein. Aber vielleicht ist das ja auch das Ziel? Mit Behördenwillkür und Justizbeschäftigung auf Steuerzahlerkosten den Standort Potsdam etwas weniger attraktiv erscheinen lassen, um das Wachstum der Stadt abzuschwächen, um endlich bei der sozialen Infrastruktur – Schulen, Kitas, Verkehrskonzept – nachzukommen? Vielleicht ist das der tiefere Plan bei den vielen Possen – und wir haben die Stadtverwaltung einfach nicht verstanden?! Oder ...?!
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