Hauptausschuss verabredet Vorgehen: Günstige Wohnungen für Krampnitz
Das Rathaus soll ein Konzept für das neue Viertel im Norden Potsdams erstellen. Darin sollen Genossenschaften und gemeinschaftliche Wohnformen einen "hohen Anteil" haben.
Potsdam - Im neuen Potsdamer Stadtteil Krampnitz sollen im großen Stil günstige Wohnungen und gemeinschaftliche Wohnformen entstehen. Ein entsprechender Antrag wurde am Mittwochabend mit knapper Mehrheit im Hauptausschuss beschlossen. Demnach wird die Stadt beauftragt, ein Konzept zu erstellen, wonach ein „hoher Anteil“ an Wohnungsgenossenschaften, Baugruppen oder gemeinwohlorientierten Trägern zum Zuge kommen und die Vergabe nicht nach Höchstgebot, sondern im Rahmen von Konzeptvergaben stattfindet.
Ursprünglichen Anstoß dazu hatte die linksalternative Fraktion Die Andere gegeben, deren Antrag aber in einigen Punkten abgeändert wurde, bevor er eine Mehrheit fand. Unter anderem wurde etwa die Forderung gestrichen, wonach die Grundstücke in Erbpacht vergeben werden sollen – also im Besitz der Stadtbleiben, aber für einen sehr langen Zeitraum gegen Erbbauzins genutzt werden dürfen. Das würde die Stadt überlasten, hatte Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) vor der Abstimmung gewarnt. Potsdam sei mit der Finanzierung der Erschließung schon „sehr beschäftigt“.
Über 10.000 Menschen sollen bald in Krampnitz wohnen
Auch Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg bezeichnete Erbbaupacht als „Entwicklungsbremse“ – und schlug letztlich den konsensfähigen Konzeptauftrag an die Stadtverwaltung vor.
Auf dem früheren Kasernengelände im Norden Potsdams soll wie berichtet ein komplett neuer Stadtteil für über 10.000 Bewohner entstehen. Im Herbst will die Stadt mit dem Verkauf der ersten Grundstücke beginnen – neben den 1400, die bereits 2017 an die Deutsche Wohnen AG gingen. Das Unternehmen steht vor allem in Berlin in der Kritik, auf Kosten der Mieter Profitmaximierung zu betreiben.