Eintrag ins Goldene Buch: Grüne Fürsprecherin für Ehrung von Lutz Boede
Große Empörung darüber, dass sich der linksalternative Politiker Lutz Boede in das Goldene Buch der Stadt Potsdam eintragen darf. Eine Grünen Politikerin sieht dies dagegen als ein "Signal der Verständigung".
Potsdam - Die Debatte um die neuen Unterzeichner im Goldenen Buch der Stadt geht weiter. Am Freitag meldete sich die Grünen-Bauexpertin Saskia Hüneke zu Wort, die sich beim Neujahrsempfang am nächsten Freitag – auf Wunsch von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) – unter anderem gemeinsam mit dem linksalternativen Stadtpolitiker Lutz Boede von der Wählergemeinschaft Die Andere eintragen soll.
Mit dieser Auswahl sende Schubert ein „Signal der Verständigung in verschiedene Richtungen der Stadtgesellschaft“, lobte Hüneke. Neben Hüneke und Boede sollen sich auch der frühere Potsdamer Kirchenkreischef Christian Rüss und Heiderose Gerber als Chefin des Autonomen Frauenzentrums ins Goldene Buch eintragen – auch anlässlich des 30. Jubiläums des Wendejahres 1989. Hüneke dazu: „Wir alle vier, die ja lediglich Beispiele für das Engagement Vieler während der letzten 30 Jahre sein können, haben die Teilnahme der jeweils anderen drei akzeptiert. Das ist die gelebte Toleranz, die wir in dieser Stadt brauchen.“
Hüneke gilt gerade in Fragen des Wiederaufbaus der Potsdamer Mitte als Antipode zu Boede. Gleichwohl sei sie dankbar für „lebhaften, auch konträren Diskurs, an dem wir lernen und der zur Qualifizierung von Entscheidungen beiträgt.“ Diese Stärke müsse man pflegen, „anstatt unwürdiger Missgunst Raum zu geben“, schrieb sie.
Wie berichtet hatten vor allem Bürgerbündnis und CDU die Entscheidung von Schubert für eine in der Vergangenheit durchaus polarisierende Persönlichkeit wie Boede kritisiert. Die CDU monierte, dass im Jahr der Kommunalwahl aktive Lokalpolitiker geehrt würden.
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