Potsdams Kanuten beim Heim-Weltcup: Gold in den Quartetts
Beim zweiten Kanu-Weltcup der Saison durften die Potsdamer Kajakfahrer Franziska John und Ronald Rauhe über Vierer-Siege jubeln. Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel haderte hingegen - er blieb wieder ohne Medaille.
Duisburg - Franziska John reckte ihren Arm nach oben und schrie ihre Freude heraus. Die Kajakfahrerin des KC Potsdam im OSC bejubelte am Sonntag in Duisburg mit ihren Teamkolleginnen beim Kanu-Weltcup den Vierer-Sieg über 500 Meter. „Das war erstaunlich“, sagte die Potsdamerin nach dem Rennen – und mit Blick auf die Entwicklung binnen einer Woche.
Sieben Tage zuvor hatte das deutsche Damen-Quartett beim ersten Weltcup in Poznan nur Rang vier belegt und wurde von der Verbandsführung sorgenvoll beäugt. Nun der Leistungssprung. Eine klare Empfehlung für die anstehenden Europaspiele in Minsk und später die Weltmeisterschaften in Szeged. „Am Morgen hatten wir noch ein paar Zweifel. Aber im Rennen waren die weg, es lief super“, urteilte die 30-Jährige. „Dieses Mal sind sie ihr eigenes Rennen gefahren, haben sich nicht unter Druck setzen lassen“, sagte Frauen-Bundestrainer Kay Vesely. „Man merkt, dass sich das Team immer mehr einfährt.“
14 A-Finalteilnahmen und vier Medaillen für den KCP
Insgesamt kam der Potsdamer Verein in Duisburg auf 14 A-Finalteilnahmen und vier Medaillengewinne. Franziska John paddelte auch mit dem Essener Max Rendschmidt zum Sieg im neuen Zweier-Mixed-Wettbewerb. Routinier Ronald Rauhe holte – wie schon in Poznan – Gold mit dem Kajak-Vierer. „Für den Moment sind wir happy“, sagte Rauhe, der auch Sechster im 200-Meter-Einer wurde. Doch seien die Weltcups nur ein erster Schritt im Saisonverlauf gewesen, betonte er. Außerdem wieder auf dem Podium: KCP-Neuzugang Felix Frank mit seinem Bootspartner Tobias-Pascal Schultz. Sie wurden starke Dritte über 1000 Meter im Kajak-Zweier, verloren dabei aber erneut das innerdeutsche Duell gegen die zweitplatzierten Max Hoff/Jacob Schopf. Die Verantwortlichen des Deutschen Kanu-Verbandes werden Anfang der Woche über die Kaderberufungen für die Europaspiele und WM entscheiden.
Eine Nominierung wird Sebastian Brendel erhalten. Allerdings hadert der Dreifach-Olympiasieger noch mit sich. Er belegte im Canadier-Einer auf der 1000-Meter-Strecke erneut lediglich Platz vier. Immerhin setzte er sich vor seinem deutschen Kontrahenten Conrad Scheibner durch, wodurch er seine nationale Vormachtstellung wahrte. Das sei „das Minimalziel“ gewesen, erklärte Brendel. Die angestrebte Medaille verpasst zu haben, stimme ihn unzufrieden. Ebenso das Rennen im Zweier. Als Viertplatzierter musste Potsdams Duo Brendel/Jan Vandrey eine deutliche Niederlage im internen Ausscheid gegen die zweifachen Weltmeister Yul Oeltze/Peter Kretschmer hinnehmen – wie 2017 und 2018 sind die Olympiasieger damit aus dem Rennen um internationale Zweier-Titel.
Gute Ergebnisse erzielten aus KCP-Sicht noch Tamas Gecsö (Neunter im K1 1000 Meter), Timo Haseleu (Vierter K2 200) und Ophelia Preller (Fünfte C2 500).
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