Saisonvorbereitung des SV Babelsberg 03: Gemischte Gefühle auf halbem Weg
Verletztes Stammpersonal, torloses Testspiel gegen einen Oberligisten, engagierte Neuzugänge: Eine Zwischenbilanz zur Saisonvorbereitung des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03.
Potsdam - Die Hälfte der Saisonvorbereitung liegt hinter den Regionalliga-Fußballern des SV Babelsberg 03. Noch drei Wochen bleiben dem neuen SVB-Trainer Marco Vorbeck bis zum Ligastart beim BFC Dynamo, um seinen Kader weiter zu vervollständigen und seine Mannschaft einzuspielen. Für Ersteres vermeldete der 37-Jährige in der vergangenen Woche erste Vollzugsmeldungen: Mit Dimitros Komnos, Onur Yesilli und Jake Wilton hat der SVB seine ersten Neuverpflichtungen perfekt gemacht. Nach PNN-Informationen soll auch Moritz Kretzer künftig im zentralen Babelsberger Mittelfeld spielen. Der 21-Jährige kommt aus der Oberliga vom FC Carl Zeiss Jena II.
Rangelov bleibt beim SVB und geht doch nicht nach Erfurt
Zudem wird Bogdan Rangelov an den Babelsberger Park zurückkehren. Der Offensivspieler, der in der vergangenen Rückrunde für Nulldrei spielte und überzeugte, sollte eigentlich zum Liga-Rivalen FC Rot Weiß Erfurt wechseln. Doch wegen einer gebrochenen Kniescheibe kam der Vertrag nicht zustande, die Thüringer verzichteten auf das Engagement des 21-jährigen Serben. „Glück für uns“, sagt Vorbeck. Es wird aber voraussichtlich noch vier Wochen dauern, bis Rangelov wieder ins Training einsteigen kann. Es ist nicht die einzige Verletzung, die Vorbeck aktuell Sorgen bereitet und die Vorbereitung erschwert. Mit Tom Nattermann (Leiste), Philip Saalbach (Knie), Sven Reimann (Muskelbündelriss), Pieter Wolf (Knie) und Torhüter Marco Flügel (Mittelfußbruch) fehlen gleich fünf potenzielle Stammspieler im Trainingsbetrieb. „Das macht das Einspielen der Mannschaft schwierig“, sagt Vorbeck, hadert aber nicht mit der Situation: „Das ist halt so in der Vorbereitung.“
Tino Schmidt kickt wieder bei den Nulldreiern mit
Bemerkbar machte sich die angespannte Personalsituation dennoch beim Testspiel gegen den Oberligisten Hertha 03 Zehlendorf. 0:0 hieß es am Samstagnachmittag gegen den Berliner Nachbarn, wobei der SVB vor allem in der ersten Halbzeit ausreichend Möglichkeiten zum Torerfolg hatte. Dennoch war Vorbeck mit dem Auftreten seiner Spieler zufrieden. Vor allem Neuzugang Yesilli wusste auf der rechten Außenbahn zu gefallen, zeigte viel Lauffreude, Tempo und Spielwitz. In der Innenverteidigung sowie mit gutem Aufbauspiel bestätigte Jake Wilton seine Verpflichtung, ebenso wie Komnos auf der linken Abwehrseite. „Das hat mir gefallen“, lobte Vorbeck. Ein großes Wechselkontingent hatte er jedoch nicht: Lediglich die gerade aus der Babelsberger A-Jugend aufgerückten Franz Bobkiewicz und Justin Neumann kamen in der zweiten Halbzeit in die Partie, dazu Lukas Wilton. Der ältere Bruder von Jake Wilton hatte zunächst Wechselabsichten bekundet, würde nun jedoch gern weiter beim SVB bleiben. „Leider ist mein Budget ausgereizt“, so Vorbeck, der sich nur eines schmalen und im Vergleich zur Vorsaison um 50.000 Euro reduzierten Etats bedienen kann. „Als Typ und Spieler würde uns Lukas sehr helfen“, meint der SVB-Trainer, der nun hofft, dass durch einen Sponsor Wiltons Vertragsverlängerung möglich gemacht werden kann.
Und auch einen weiteren – im Kiez durchaus bekannten Spieler – würde Vorbeck sofort nehmen, nachdem er diesen in der vergangenen Woche beim Training und im Testspiel gegen Zehlendorf gesehen hat: Tino Schmidt. Der offensive Mittelfeldakteur spielte vor zwei Jahren eine Saison beim SVB und wechselte dann zu den Sportfreunden Lotte in die 3. Liga. Dort lief sein Vertrag aus. Beim SVB hält er sich derzeit lediglich fit, denn eine Verpflichtung des 25-Jährigen ist finanziell außer Reichweite.
Zum intensiven Trainingslager nach Lindow
Wie gut ihn das Babelsberger Publikum in Erinnerung hat, zeigte der Applaus der gut 400 Zuschauer bei seiner Auswechslung nach gut 75 Minuten. Doch nicht nur Schmidt animierte zu Beifall. Schönes Kurzpassspiel, gut herausgespielte Möglichkeiten, starkes Pressing durch den SVB bescherten den Zuschauern in den ersten 45 Minuten einen unterhaltsamem Testspiel-Nachmittag. Im zweiten Durchgang probierte Vorbeck eine Systemumstellung von einer Vierer- auf eine Dreierabwehrkette. „Ich wollte es mal sehen“, begründete der Fußballlehrer und resümierte: „Es war okay.“
Mit zunehmender Spielzeit machte sich das intensive Training der vergangenen Woche bemerkbar – die Kräfte schwanden spürbar. Die Gäste aus Zehlendorf wirkten von Beginn an recht müde. Intensiv geht es auch weiter. Ab dem heutigen Montag absolviert der SVB ein dreitägiges Trainingslager in der Sportschule Lindow, wo es in einem Testspiel gegen den Oberligisten MSV Pampow geht. Schnelligkeit und das Einspielen taktischer Spielzüge stehen auf dem Lindow-Programm. Dabei hofft Vorbeck, dass zumindest die beiden Torjäger Nattermann und Wolf ins Mannschaftstraining einsteigen können. Auf Saalbach, Reimann und Flügel muss er hingegen noch länger verzichten.
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