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Beim Thema Senioren will die Kirche mit der Diakonie zusammenarbeiten.
© Patrick Seeger/dpa

Kirche in Potsdam: Gemeinsam für Flüchtlinge und Senioren

Die Evangelische Kirche will die Zusammenarbeit mit Potsdams Diakonie-Trägern verstärken. Dafür gibt es auch mehr Geld.

Potsdam - Die evangelische Kirche in Potsdam will künftig noch enger mit den Trägern diakonischer Einrichtungen zusammenarbeiten. Auf der Herbstsynode des Kirchenkreises am Wochenende wurde die Einrichtung eines Ausschusses beschlossen, der die Kooperationen voranbringen und als Schnittstelle zwischen Synode, Kreiskirchenrat und Trägern fungieren soll. Große diakonische Träger in Potsdam sind beispielsweise der Oberlin-Verein, die Hoffbauerstiftung und der Landesausschuss für Innere Mission (Lafim).

Zusammenarbeit auch beim Thema Flüchtlinge

Kirche und Diakonie seien „zwei Seiten der einen Medaille christlicher Aufgaben“, sagte Potsdams neue Superintendentin Angelika Zädow. Enger kooperieren wolle man etwa bei der Arbeit mit Geflüchteten und Senioren, präzisierte sie am Sonntag auf PNN-Anfrage. Auch gemeinsame Praktika im Rahmen der Konfirmandenarbeit seien denkbar, ebenso soll die Zusammenarbeit im Bereich Kita vertieft werden. Beschlossen wurde zudem die Aufstockung des Flüchtlingsfonds, auch wurden drei der sieben kreiskirchlichen Kollekten für die Arbeit mit Flüchtlingen gesammelt. „Gute diakonische Arbeit braucht finanzielle Unterstützung“, sagte Britta Hüttner, Präses der Kreissynode.

Ein zweiter neuer Ausschuss soll sich künftig mit der Prioritätensetzung innerhalb der Arbeit des Kirchenkreises beschäftigen. In Potsdam sei mitunter noch an „zu vielen Baustellen gleichzeitig gearbeitet“ worden, sagte Zädow. Künftig wolle man eine klare Marschroute festlegen. Nicht zuletzt die diakonische Arbeit solle dabei gestärkt werden.

Bedauern über Werders Wechsel

Mit Bedauern reagierten die Synodalen auf das Ausscheiden der Heilig-Geist-Gemeinde Werder (Havel) aus dem Potsdamer Kirchenkreis. Der Wechsel der rund 3600 Mitglieder nach Mittelmark-Brandenburg hatte wie berichtet im Oktober sogar die Landessynode beschäftigt, weil der Kirchenkreis Potsdam durch den Schritt große finanzielle Einbußen erlitten hätte. Die Landessynode hatte daher eine Änderung der Finanzregelungen beschlossen. Dadurch konnten die Mindereinnahmen von 364 000 auf 70 000 Euro pro Jahr verringert werden. Dieser Beschluss habe dem Potsdamer Kirchenkreis finanziell etwas Luft verschafft, sagte Zädow.

Die Heilig-Geist-Gemeinde hatte den Wechsel des Kirchenkreises bereits 2017 gegen den Willen der Potsdamer Kreiskirche beantragt. Die Ursachen des Streits liegen laut Gemeinde in der Neuordnung der früheren DDR-Kommunen nach 1989. Werder und Glindow hatten in der DDR zum Kreis Potsdam gehört, sind jedoch bei der politischen Neuordnung nach der Wende dem heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark zugeschlagen worden, verblieben aber zugleich kirchenrechtlich beim Kirchenkreis Potsdam, hieß es. Über die Lösung des Problems sei mehr als 20 Jahre diskutiert worden. (mit epd)

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