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Für Impfwillige stellt Potsdam nun eine Warteliste ins Netz
© dpa

Die Corona-Lage in Potsdam am Donnerstag: Gegen die dritte Welle: Hunderte Potsdamer auf neuer Impfliste

In Potsdam soll keine Impfdose gegen das Corona-Virus verfallen: In eine zentrale Impf-Warteliste haben sich am Donnerstag schon Hunderte eingetragen. Zugleich steigt die Inzidenz in Potsdam

Potsdam - Ansturm auf die neue Impfwarteliste der Stadtverwaltung: Innerhalb von wenigen Stunden haben sich dort hunderte Potsdamer:innen registriert, um die täglich aus verschiedenen Gründen nicht verbrauchten Corona-Vakzine aus dem Impfzentrum in der Babelsberger Metropolishalle zeitnah zu erhalten. Die dafür nötige Registrierungsseite hat das Rathaus am Donnerstag um 14 Uhr gestartet, gegen 18 Uhr sprach ein Sprecher von mehreren hundert Registrierten.

Melden können sich nur Impfberechtigte

Dort können sich Bürger eintragen, die laut der bundesweiten Impfordnung höchste und hohe Priorität besitzen – also zum Beispiel über 70- und 80-Jährige, Pflegepersonal, Menschen mit Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit, Leberzirrhose oder Krebs sowie Polizeibeamte, Kita-Erzieher oder Grundschullehrer. Bleiben nun Impfdosen in der Metropolishalle am Abend übrig, kann von dort auf die Liste zugegriffen werden – daher muss man seine Mobilfunknummer hinterlassen. Wenn man denn angerufen wird, muss es schnell gehen: „Ihren Termin müssen Sie innerhalb von 30 Minuten nach Anruf in Anspruch nehmen.“ Dazu muss man den Ausweis, ein mögliches ärztliches Attest oder eine Arbeitsbescheinigung bereitlegen. Die Warteliste soll auch in den nächsten Wochen und Monaten genutzt werden, wenn zum Beispiel auch im Bergmann-Klinikum oder anderen Impfeinrichtungen Vakzine liegen bleiben.

Häufiger Impfen in der Metropolishalle

Gute Nachrichten in Sachen Schnelligkeit kommen aus dem von der Kassenärztlichen Vereinigung KVBB betriebenen Impfzentrum. Dort könne man am Samstag kurzfristig zwei weitere Impfstraßen eröffnen, „die ursprünglich nicht eingeplant waren“, sagte ein KVBB-Sprecher auf PNN-Anfrage. Anlass war ein am Dienstag abgesetztes Schreiben des Verbands an Ärzte in Brandenburg – mit der Bitte um Übernahme von Diensten, zum Beispiel gebe es in Luckenwalde noch viele freie Plätze. Diese Dienste würden mit 270 Euro pro Stunde pro Impfteam vergütet – das sind jeweils ein Arzt und möglichst zwei Assistenten. Der KVBB-Sprecher sagte, mit dem Aufruf habe man „in kurzer Zeit bereits viele Dienste besetzen können“. Sollte es Lücken geben, werde man Ärzte auch gezielt antelefonieren.

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Brandenburg ist Schlusslicht

Brandenburg liegt derweil beim Anteil der Erstimpfungen an der Bevölkerung im bundesweiten Ländervergleich noch immer hinten. Seit dem 3. März läuft im Land ein Test in vier Arztpraxen. Ab nächster Woche plant die Landesregierung mit bis zu 50 Praxen, die Impfungen verabreichen können. Auch in Berlin haben am Donnerstag die ersten Arztpraxen mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen: Die 100 Praxen des Berliner Pilotprojekts laden eigene, chronisch kranke Patienten ein. Der Hausärztliche Qualitätszirkel Potsdam forderte, sofort mit den Impfungen in den Praxen zu beginnen. „Die Zeit drängt uns alle, die Liste der impfwilligen Personen in unseren Praxen wird immer länger“, erklärte die Ärztin Marion Kurzweil. „Patienten warten, uns sind die Hände gebunden.“ 

Inzidenz in Potsdam: 44,4

Unterdessen steigen auch in Potsdam die Zahlen. Die am Donnerstagmorgen gemeldeten 16 Neuinfektionen bedeuten eine Sieben-Tage-Inzidenz von 44,4 – am Montag lag der Wert noch bei 33,8. Insgesamt 532 Potsdamer sind aktuell in Quarantäne – darunter nach Angaben der Stadt vom Mittwochabend knapp 90 Kinder aus Kitas. Dort will die Stadtverwaltung mit Hilfe von regelmäßigen Corona- Spucktests für Erzieher:innen mögliche Infektionsketten schnell erkennen. 

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