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Neue Initiative. André Tomczak, Frauke Röth, Günter zur Nieden (v.l.).
© A. Klaer

Diskussion um Potsdams Mitte: Für ein Stadtbild mit Kontrasten

Die Initiative "Potsdamer Mitte neu denken" setzt sich für die Anerkennung moderner Ostarchitektur in Potsdam ein. Deswegen spricht sie sich für den Erhalt der Fachhochschule aus.

Potsdam - Das Fachhochschulgebäude darf nicht weg. So sieht es zumindest die im Februar dieses Jahres gegründete Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“, die sich für eine Anerkennung der modernen Ostarchitektur in Potsdam einsetzt. Dabei will sie die von den Stadtverordneten vor 25 Jahren beschlossene Annäherung an den historischen Stadtgrundriss wieder zur Debatte stellen (PNN berichteten). Am vergangen Samstag stellte die Initiative, unter anderem bestehend aus Architekten und Kunsthistorikern, ihre Anliegen noch einmal der Öffentlichkeit vor.

Es sei wichtig, auch die städtebauliche Substanz der jüngeren Geschichte zu schätzen und davon zu profitieren, sagte Architekt und Initiativen-Sprecher Günter zur Nieden. Das betreffe mehrere Gebäude, wie etwa das Hotel Mercure, das Rechenzentrum in der Breiten Straße oder das ehemalige Terrassenrestaurant „Minsk“ auf dem Brauhausberg. Am deutlichsten komme das Problem aber am Beispiel der Fachhochschule am Alten Markt zum Tragen. Das Gebäude befinde sich schließlich in der Stadtmitte und biete damit Räume an einer repräsentativen Stelle. Die könnten zu einem Ort der Begegnung und der allgemeinen Öffentlichkeit werden, betonte zur Nieden.

Ein mögliches Kulturzentrum?

Er könne sich gut vorstellen, dass dort regelmäßige Veranstaltungen, wie wissenschaftliche Tagungen stattfinden könnten. Auch als Kulturzentrum wäre das Gebäude denkbar. „Gerade in der Diskussion um das Depot des Potsdam Museums liegt doch die Lösung quasi vor der Tür“, sagte zur Nieden am Samstag. „Es werden Räume gesucht, hier sind sie.“

Besonders der Keller würde sich laut der Initiative für die Unterbringung von Bildern gut eignen. Abgesehen davon bilde die Fachhochschule einen Kontrast zum historisch nachempfundenen Landtagsschloss, der erhalten werden solle, da eine Stadt gerade davon lebe. „Damit können sich auch die Bewohner identifizieren“, so Initiativen-Sprecherin Frauke Röte. Die Initiative räumte aber auch ein, dass eine Sanierung des Gebäudes unumgänglich sei. Wie diese genau aussehen soll, ließ sie offen. Es sei nicht ihr Ziel, mit fertigen Vorschlägen zu winken. Vielmehr solle ein neues Nachdenken zum Stadtbild entstehen.

Mehrere Diskussionsveranstaltungen

Um das in Bewegung zu setzen, organisiert die Initiative am 5. September eine Tagung unter dem Motto „Schrott oder Chance?“ in den Räumen der Fachhochschule, bei der auch Experten aus anderen Städten ihre Konzepte eines gemischten Stadtbildes vorstellen sollen. Außerdem soll es Führungen zu den umstrittenen Orten in der Stadt geben. Am 11. Juli wird die Initiative bei dem Event „Stadt für eine Nacht“ in der Schiffbauergasse um 20 Uhr zur Diskussion einladen. Laut den Sprechern habe Potsdams Baudezernent Matthias Klipp sein Kommen zugesagt.

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