Krise in der Potsdamer CDU: Friederich gibt Kreisvorsitz vorzeitig ab
Potsdams CDU-Fraktionschef Götz Friederich hat sein Amt als Kreischef vorzeitig aufgegeben - zwei kommissarische Nachfolger sind bis zum Wahlparteitag im nächsten Jahr benannt. Friederich fand zum Abschluss versöhnliche Worte.
Potsdam - Die Machtkämpfe in der Potsdamer CDU haben nun Kreischef Götz Friederich zum vorzeitigen Rücktritt bewegt. Das teilte er am Montagabend nach einer Sitzung des Kreisvorstands der Union mit. Die kommissarische Führung bis zum anstehenden Kreisparteitag im kommenden Jahr sollen demnach seine Stellvertreterin Tanja Mutschischk aus Babelsberg und der Mitgliederbeauftragte Gregor Ryssel aus Groß Glienicke übernehmen.
Friederich bleibt weiter Fraktionschef
Friederich, der trotz des Rücktritts weiter Fraktionschef der CDU in der Stadtverordnetenversammlung bleiben will, fand in der Erklärung vor allem lobende Worte. So sei der Kreisverband „organisatorisch und strukturell sehr gut aufgestellt“, um die jetzt vor ihm liegenden neuen Aufgaben – allen voran die Bundestagswahl 2021 - „aktiv und konstruktiv in Angriff zu nehmen“. Leider habe aber die Coronakrise „die politische Gremienarbeit zum Teil erheblich erschwert“, so der CDU-Chef.
Friederich gab sich versöhnlich: Kein Wort verlor er über die Verwerfungen in der CDU in den vergangenen Monaten. Denn erst hatte er den parteiinternen Machtkampf mit Saskia Ludwig um die Kandidatur für die Bundestagswahl deutlich verloren – schon danach hatte er seinen Rücktritt angekündigt, den er nun eher als bisher geplant auch vollzogen hat.
Die Machtkämpfe in der CDU spitzten sich zuletzt zu
Doch zuletzt eskalierte die Lage. So war Co-Fraktionschefin Anna Lüdcke zurückgetreten – und hatte als Begründung vielsagend „Grenzen bezüglich des menschlichen Umgangs mit mir“ geliefert. Wenige Tage später hatte Fraktionsgeschäftsführer Jan Jacobi schwere Vorwürfe erhoben: Die Fraktion schulde ihm tausende Euro noch nicht gezahlte Löhne, auch von Arbeitsüberlastung, nicht genehmigten Urlaub und Mobbing war die Rede.
Kurz darauf wurde Jacobi gekündigt, ein langer Rechtsstreit droht. Zugleich war ein Schreiben der Chefs der Stadtbezirksverbände bekannt geworden, in dem sie mit Blick auf Friederich eine „Vielzahl von kommunikativen Pannen, Missgeschicken und schweren Fehlern“ bemängelten.
Auch dazu kein Wort von Friederich: Er schrieb, er wünsche der neu zu wählenden Kreisspitze „Frohsinn und Schaffenskraft bei der bestmöglichen Gestaltung der parteipolitischen Arbeit in unserer Stadt“.
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