Verengung der Zeppelinstraße in Potsdam: Etwas später und dafür doppelt so lang
Die Luft in der Zeppelinstraße ist zu schlecht. Deshalb soll die Straße testweise eingeengt werden - und zwar für sechs statt für drei Monate, wie nun bekannt wurde.
Potsdam - Die umstrittene Einengung der abgasbelasteten Zeppelinstraße soll nun sechs Monate lang dauern – statt nur drei Monate. Zudem soll der Modellversuch nun erst am 3. Juli starten – einen Monat später als geplant. Das teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit.
Den späteren Termin erklärte die Stadt unter anderem mit nötigen Vorbereitungs- und Markierungsarbeiten zur Umgestaltung der Straße, die am 3. Juni starten und circa vier Wochen dauern. Die Vorlaufzeit habe sich als länger herausgestellt als eigentlich gedacht, wie eine Rathaussprecherin auf Anfrage sagte. Die längere Laufzeit sei damit begründet, dass der Versuch in die verkehrsarme Sommerferienzeit falle – und daher nicht repräsentativ sei. Zudem erinnerte die Sprecherin daran, dass schon das Landesumweltamt eine Testphase von mindestens einem Jahr gefordert hatte. Die Stadtverordneten hatten nur drei Monate empfohlen.
Großbaustellen auch an anderen Hauptverkehrsstraßen
Die Umgestaltung der Zeppelinstraße ist aus Sicht der Verwaltung notwendig, da seit Jahren die Grenzwerte an gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen regelmäßig überschritten werden. Die Stadtverordneten hatten daher beschlossen, mit der zeitweisen Verengung zu testen, ob sich dadurch der Verkehr in der vielbefahrenen Straße verringert und dadurch weniger Abgase in der Luft sind. Das Vorgehen ist umstritten – zumal im Sommer auch noch anderen Großbaustellen, etwa in der Nedlitzer Straße und der Nuthestraße, den Verkehr behindern.
Während der Laufzeit des Modellversuchs wird der Straßenraum neu aufgeteilt. Für Autofahrer stehen dann je eine durchgängige Fahrspur stadtein- und -auswärts sowie eine Abbiegespur nach links zur Verfügung. Stadtauswärts gibt es für Fahrradfahrer einen markierten Fahrstreifen auf der Fahrbahn. Somit müssen Fußgänger und Radfahrer den zu schmalen Gehweg nicht mehr gemeinsam nutzen.
Pendler sollen auf Bus, Tram oder Fahrrad umsteigen
Mit mehreren Maßnahmen sollen vor allem Pendler dazu bewegt werden, auf den Nahverkehr oder das Fahrrad umzusteigen. So wir ab dem Ortseingang Potsdam bis zur Kastanienallee stadteinwärts eine Busspur auf dem Gleisbereich der Straßenbahn markiert, damit die Busse an möglichen Staus vorbeifahren können. Die neu hergestellte Busspur kann in Teilen auch als Zufahrt zum Park-and- Ride-Parkplatz am Bahnhof Pirschheide genutzt werden – dieser Platz für 161 Autos soll auch optisch aufgewertet und besser beleuchtet werden. Ab dort verkehren Straßenbahnen im Berufsverkehr im Zehn-Minuten-Takt direkt in die Innenstadt. Seit Anfang dieses Jahres gibt es auf der Strecke zwischen Werder (Havel) und Potsdam ein verbessertes Busangebot mit mehr Fahrten (PNN berichteten). Darüber erhält der Bahnhof Charlottenhof 166 zusätzliche Abstellplätze für Fahrräder.
Die Bauverwaltung will am 2. Juni bei einer Anwohnerveranstaltung über die Einengung informieren, hieß es weiter. Ein genauer Ort steht noch nicht fest.
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