Potsdams Stadtverordnete entscheiden: Erste Voten für die Biosphäre 2.0
Die umstrittene Entscheidung zur Zukunft der Tropenhalle Biosphäre fällt vermutlich am 1. Juni. Erste Ausschüsse haben nun für den Umbau votiert.
Potsdam - Das kommunalpolitische Ringen um die Zukunft der finanziell defizitären Tropenhalle Biosphäre geht in die entscheidende Phase. Einen ersten Beschluss fasste am Mittwochabend der Finanzausschuss – für den von der Stadtspitze vorangetriebenen Umbau zu einer Freizeit- und Klimabildungsstätte „Biosphäre 2.0“ stimmten dort fünf Stadtverordnete, vier enthielten sich oder stimmten dagegen. Der Umweltausschuss am Donnerstagabend fasste mit vier Stimmen von SPD, Linken und Die Andere die gleiche Entscheidung, auch hier gab es vier Gegenstimmen oder Enthaltungen.
Ob die positiven Ausschussvoten bereits eine Vorentscheidung darstellen, ist noch unklar. So haben zum Beispiel die Grünen, denen als Teil der rot-grün-roten Rathauskooperation eine Schlüsselrolle bei der Suche nach Mehrheiten zukommt, hier noch nicht zu einer gemeinsamen Linie gefunden, wie es aus Fraktionskreisen hieß. Kommende Woche sind noch der Bau- und der Hauptausschuss mit dem Thema befasst, am 1. Juni – also in knapp zwei Wochen – tagt dann die Stadtverordnetenversammlung auch zu dem Thema. Die Mehrheitsverhältnisse scheinen knapp.
Der Finanzdezernent wollte die Kosten deckeln
Ferner gibt es auch im Rathaus Bedenken gegen die Umbaupläne selbst, deren Preis sich wie berichtet auf mehr als 20 Millionen Euro summiert und die nach den Bauarbeiten zwischen 2025 bis 2027 für jährliche Folgekosten in Höhe von 1,65 Millionen Euro sorgen, was ungefähr auch das Zuschussniveau der vergangenen Jahre darstellt. So stellte Kämmerer Burkhard Exner (SPD) im Finanzausschuss den Antrag, die jährlichen Zuschusskosten für die Biosphäre auf 1,15 Millionen Euro zu deckeln, was noch einmal erhebliche Umplanungen nötig gemacht hätte. Doch auch das wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Nicht zur Abstimmung stand in den Ausschüssen die vom SPD-Stadtverordneten Pete Heuer vorgeschlagene Variante einer sogenannten Kaltlufthalle mit Platz für einen Bürgertreff und zum Beispiel Indoor-Sportangeboten für den schnell gewachsenen Stadtteil Bornstedter Feld. Der müsse aktuell auch noch nicht gestellt werden, machte Heuer auf PNN-Anfrage deutlich. Sprich: Sollten die Umbaupläne des Rathauses am 1. Juni abgelehnt werden, muss ohnehin neu über die Zukunft der Halle diskutiert werden. Für den Umbau hatte sich nicht zuletzt auch Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) stark gemacht.
Neue Details zur Kaltlufthalle
Gleichwohl wurden im Finanzausschuss auch neue Zahlen zur Variante Kaltlufthalle vorgestellt, an deren Betrieb zuletzt bereits der SC Potsdam Interesse gezeigt hatte. Doch ohne die Ticketerlöse aus der Tropenhalle müsse ein neuer Betreiber rund 800 000 Euro Einnahmen pro Jahr erwirtschaften, um allein die immer noch notwendigen Betriebskosten zu decken. Auch seien in diesem Modell ebenfalls bis zu 16,6 Millionen Euro Umbaukosten notwendig – diese Investition müsse weiter das Rathaus tragen oder dem neuen Betreiber zusätzlich als Miete auferlegen, rechnete die Bauverwaltung im Finanzausschuss vor.
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