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Matthias Mattern, PNN Portraits, Potsdamer Neueste Nachrichten, Portrait, Mitarbeiter, 30.05.2018 Foto: Sebastian Gabsch PNN
© Sebastian Gabsch PNN

Kommentar: Entlarvende E-Mail

Potsdams Jugendamtschef steht wegen einer versehentlich publik gewordenen Einschätzung zum Streit um zu hoch angesetzte Kitabeiträge unter Druck. Ein Kommentar.

Am spannendsten finden Journalisten in der Regel das, was nicht offiziell gesagt wird – oder was besser nicht öffentlich geworden wäre. Insofern hat uns Jugendamtschef Reinhold Tölke einen großen Gefallen getan. 

Fast klischeehaft

Seine aus Versehen publik gewordenen Ausführungen zu dem Vorschlag der Kitaträger und Elternvertreter, im Streit um die Rückzahlung zu hoch angesetzter Kitabeiträge einen Mediator einzusetzen, sind entlarvend. Fast klischeehaft vermitteln sie einen Eindruck davon, wie stark die Stadtverwaltung bereits den modernen Servicegedanken verinnerlicht hat und wie ernst es ihr mit dem Anliegen ist, Fehler zu berichtigen: Nämlich offenbar gar nicht. 

Einen Bärendienst erwiesen

Da hilft es jetzt auch nicht, dass ein Teil der internen Beurteilung von Tölke angeblich ganz anders gemeint war. Im Gegenteil, das macht die Sache fast noch schlimmer. Der Mediator sollte nicht etwa von der Verwaltung mit deren Position zuvor „geimpft“ werden, so Tölke. Vielmehr habe er die Sorge zum Ausdruck bringen wollen, die Kitaträger und die Elternvertreter könnten den Mediator bereits auf ihre Seite gezogen haben. Was für eine Unterstellung! Aber egal wie, seinem Chef, Sozialdezernent Mike Schubert (SPD), hat Tölke mit seiner Offenbarung einen Bärendienst erwiesen. Verloren gegangenes Vertrauen baut man so nicht auf.

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