zum Hauptinhalt

Kommentar über Potsdamer Städtepartnerschaft mit Bobigny: Entfreunden?

Nicht nur Potsdam wächst, sondern auch die Zahl der befreundeten Städte. Mit Versailles und Sansibar kommen in absehbarer Zeit zwei neue Kommunen hinzu, auch die anderen Städtepartnerschaften sind recht lebendig.

Nicht nur Potsdam wächst, sondern auch die Zahl der befreundeten Städte. Mit Versailles und Sansibar kommen in absehbarer Zeit zwei neue Kommunen hinzu, auch die anderen Städtepartnerschaften sind recht lebendig. Mit einer Ausnahme: Bobigny bei Paris, Kontaktversuche aus Potsdam bleiben seit Jahren ohne nennenswerte Resonanz. Sollte die Potsdamer Stadtverwaltung deswegen aber Konsequenzen ziehen, wie in einem sozialen Netzwerk an ein „Entfreunden“ denken? Nein, sagte die Stadt – und hat damit recht.

Einmal ist so eine Städtepartnerschaft vor allem eben ein Symbol, das auch keine Kosten verursacht. Symbolisch wäre es aber, wenn Potsdam gerade jetzt das von mannigfaltigen sozialen Problemen gebeutelte Bobigny offiziell abstößt – eine Gemeinde, die zu den berüchtigten Pariser Vororten zählt, in denen die Kriminalität besonders hoch ist. Einer der Terroristen der Paris-Attentate hatte dort ein Haus gemietet. Mit einem Satz: Im Rathaus in Bobigny gibt es wohl seit geraumer Zeit andere Sorgen als die Belebung der Partnerschaft mit Potsdam. Hier müssen die Signale also aus der Landeshauptstadt kommen – vielleicht sogar mit ganz praktischen Hilfsangeboten, auch mit Unterstützung aus dem Rathaus. Das lohnt sich: Städtefreundschaften, die mit Leben erfüllt sind, können für beide Kommunen lehrreich und nützlich sein. Und neue, echte Freundschaften begründen.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

Zur Startseite