"Harry Potter. The Exhibition" in Potsdam: Eintauchen in Harry Potters Welt
In „Harry Potter. The Exhibition“ im Filmpark Babelsberg können Fans quietschende Alraunen ziehen, lebendige Bilder bestaunen oder sich vom Sprechenden Hut in eines der Hogwartshäuser wählen lassen.
Sie bewegen sich tatsächlich. Einige der Gemälde, die im dritten Raum der Harry Potter-Ausstellung zu sehen sind, sind quicklebendig. Besonders auffällig: die Fette Dame, die in der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei den Gryffindorgemeinschaftsraum bewacht. Mit einer nachdrücklichen Handgeste fordert sie die Besucher auf, stehen zu bleiben und beginnt dann laut und schrill zu singen – genauso, wie im dritten Film „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“.
Das singende Bild ist nur eines von vielen interaktiven Elementen, die in „Harry Potter. The Exhibition“ zu sehen sind. Auf etwa 1600 Quadratmetern präsentiert die Wanderausstellung in der Caligarihalle (Marlene-Dietrich-Allee 9, Eingang ist NICHT der Filmpark-Eingang) des Filmparks Babelsberg Originalkostüme sowie -requisiten aus den acht Harry Potter-Filmen. Ab Samstag ist die Ausstellung fünf Monate lang für Besucher geöffnet, die darin durch mehrere Themenbereiche geführt werden.
Der Sprechende Hut wählt in die Hogwarts-Häuser
Gleich der erste wird das Herz vieler Fans höher schlagen lassen: In einem Vorraum begrüßt der Sprechende Hut – und wählt ausgesuchte Besucher in eines der vier Hogwarts-Häuser. Wer den Hut einmal aufsetzen möchte, muss schnell sein, wie Martin Lommatzsch am Donnerstagvormittag für Pressevertreter demonstrierte. Der 27-jährige Schauspieler ist einer der sogenannten Speaking-Hosts, welche die Besucher in der Caligarihalle willkommen heißen. In Gruppen von etwa 50 Leuten werden diese in die Räume geführt – wer sich schnell meldet, darf unter den Hut.
Während der Prozedur fragt Lommatzsch nach dem Namen und dem präferierten Haus des Auserwählten. „Wohin jeder gewählt wird, bestimmt aber natürlich der magische Hut“, sagt er augenzwinkernd.
Für Aktionen wie diese sei es wichtig, Tickets im Voraus online zu buchen, betonte Filmpark-Geschäftsführer Matthias Voß am Donnerstag. „Dort können bestimmte Zeitslots gebucht werden, zu denen man dann auch sicher reinkommt“, erklärt er. Ansonsten kann es passieren, dass lange Wartezeiten beim Besuch entstehen. Darüber, dass die Ausstellung in Babelsberg zu sehen ist, freut sich Voß „enorm und riesig“: Durch die Ausstellung bleibe der Filmpark auch in der Winterpause im Gespräch. Mit Beginn der Weihnachtszeit soll es in der Caligarihalle sogar noch zauberhafter werden: Vom 22. Dezember bis 5. Januar verwandelt sich der zweite Raum der Ausstellung in eine Winterlandschaft. Die Veranstalter versprechen rieselnden Schnee rund um die Lok des Hogwartsexpresses, an dem die Besucher vorbeigehen, wenn sie in den dritten Bereich, den Gryffindor-Gemeinschaftsraum, laufen.
Requisiten für echte Fans
Insgesamt sind neun Settings inszeniert, alle liebevoll aufbereitet mit Kostümen und Requisiten, die selbst im Film nicht immer sofort wahrgenommen werden. Etwa schwarz-weiße Fotoaufnahmen von Schönling-Professor Gilderoy Lockhart (gespielt von Kenneth Branagh) mit Fliegerbrille oder Beduinenkleidung. Auch eine Ausgabe des Quidditch-Magazins „Seeker Weekly“, der Quibbler, die „Grimm“-Wahrsagertasse von Professor Trelawney oder die kitschigen Katzenteller von Professor Umbridge sind zu sehen. Letztere bewegen sich allerdings nicht.
Unter den vielen Kostümen – der Umhang von Lord Voldemort wabert sogar leicht im Wind – finden sich auch die von Fred und George Weasley. In den Filmen werden die Zwillinge von James und Oliver Phelps verkörpert, die nicht nur am Samstag um 9 Uhr die Ausstellung offiziell für die Besucher eröffnen werden, sondern auch am Freitagabend zum ViP-Opening gegen 18.30 Uhr über den roten Teppich laufen.
Die "Weasley-Zwillinge" lieben die Ausstellung
Für die beiden sei der Besuch der Ausstellung eine Reise durch die Vergangenheit. Fast zehn Jahre ist es her, dass der letzte Harry Potter-Film abgedreht wurde, trotzdem werden sie immer noch auf der Straße erkannt. Ihre Lieblingsstücke in der Ausstellung? „Die Karte des Rumtreibers ist besonders für mich“, sagte James Phelps am Donnerstag. „Mit ihr haben wir unsere erste große Szene gedreht.“ Oliver hingegen hegt immer noch eine sehr persönliche Beziehung zum Zauberstab seines Charakters George. Beide lieben auch das Set des Verbotenen Waldes: „Dort riecht es wirklich wie im Wald“, sagte James.
Und tatsächlich: Beim Betrachten einer riesigen Spinne, eines Zentauren und des ungarischen Hornschwanz-Drachen, steigt ein Geruch von Erde und Holz in die Nase. Während Besucher die Ausstellungsstücke hier nicht anfassen dürfen, können sie woanders aktiv werden: etwa im Quidditchbereich einen Quaffel werfen oder in Professor Sprouts Gewächshaus Alraunen ziehen. Die quietschen dabei sogar originalgetreu – wie im Buch vor Schmerzen umfallen muss bei dem Geräusch allerdings niemand.
Minimuffs und Schokofrösche im Shop
Die hohen Preise im Merchandise-Shop könnten das schon eher bewirken. Dieser schließt sich direkt an das letzte Setting – die große Halle mit schwebenden Kerzen – an und bildet den Endpunkt des Rundgangs: Wer einmal im Shop angekommen ist, darf nicht wieder in die Ausstellung zurück.
Neben T-Shirts, Zaubererroben und Zauberstäben sind hier auch die selten erhältlichen Minimuff-Plüschtiere erwerbbar. Mit einem Preis von 15 Euro liegen die im Normalbereich, ein großer Schokofrosch in der filmoriginalen Verpackung ist mit 12 Euro allerdings schon eine Ausgabe. Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen kosten immerhin zehn Euro. Allerdings kaufen Mutige hier einen besonderen Spaß mit: denn einige der Jelly Beans schmecken – wie von Autorin J.K. Rowling erdacht – tatsächlich nach Popel oder Erbrochenem.
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SERVICE
In Potsdam wird die Ausstellung ab 13. Oktober fünf Monate täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein, donnerstags, freitags und samstags bis 19 Uhr.
Achtung: Der Eingang zur Ausstellung ist NICHT der Filmpark-Eingang, sondern befindet sich in der Marlene-Dietrich-Allee 9, gegenüber der Filmuniversität (Eingang von der Großbeerenstraße über Emil-Jannings-Straße/G.-W.Pabst Straße).
Damit das Gedränge nicht allzu groß wird, ist es ratsam, Tickets für bestimmte Zeitfenster auf www.ticketmaster.de zu buchen. Eine Karte für Erwachsene kostet unter der Woche 19,95 Euro, am Wochenende 23,95 Euro. Kinder von vier bis 15 Jahren zahlen 14,50 Euro beziehungsweise 19,50 Euro – erhalten aber nur Zutritt in Begleitung eines Erwachsenen. Familien mit bis zu zwei Kindern zahlen 49,95 Euro in der Woche beziehungsweise 69,95 Euro am Wochenende.
In der Ausstellung ist Filmen nicht erlaubt, auch Fotos dürfen nur ohne Blitz und in Maßen geschossen werden. Es gibt aber die Möglichkeit, am Eingangsbereich Erinnerungsfotos machen zu lassen – gegen einen Aufpreis. Bereits seit 2009 ist die Ausstellung weltweit auf Tour, mehr als 4,5 Millionen Besucher wurden schon gezählt. In Potsdam bezieht sie ihre 19. Station. Sie war unter anderem schon in Toronto, New York, Sydney, Singapur, Paris, Köln, Mailand und Brüssel zu sehen.
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