Radstellplätze in Potsdams Mitte: „Die Möglichkeiten sind begrenzt“
Der Fahrradbeauftragte Torsten von Einem spricht im PNN-Interview über fehlende Radstellplätze und Gegenmaßnahmen der Stadt Potsdam.
Herr von Einem, was tut die Stadt gegen die Stellplatznot am Alten Markt?
Wir sind augenblicklich dabei, neue Stellplätze zu installieren, etwa an der Humboldtstraße vor der Touristeninformation. Das ist aber nur ein Schritt in die richtige Richtung. Der Bedarf ist viel höher.
Wie hoch genau?
Wir wollen dazu in den kommenden Monaten noch einmal eine Erhebung starten. Gerade am Alten Markt wird sich einiges ändern, etwa nach der Eröffnung des Museum Barberini im Januar 2017. Wir müssen auch den Bedarf kennen, der durch das neue Wohngebiet nach dem Abriss der Fachhochschule dort entsteht. Es wird aber wahrscheinlich nicht möglich sein, dass wir die Spitzenzeiten im Hochsommer abdecken können.
Was tut die Stadt dagegen, dass zunehmend Wege und Zugänge durch Räder blockiert werden?
Man sollte eigentlich davon ausgehen, dass die Leute wissen, wo sie ihr Fahrrad hinstellen. Und wenn ich das vor dem Lift abschließe, muss doch auffallen, dass damit die Nutzung des Lifts unmöglich gemacht wird. Ich muss erwarten können, dass die Leute so aufmerksam sind und das erkennen. Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand. Unser Appell lautet daher: Achten Sie darauf, wo die Fahrräder abgestellt werden und behindern Sie nicht andere!
Gibt es denn überhaupt Möglichkeiten, am Alten Markt Fahrradständer aufzustellen?
Tatsächlich sind die Möglichkeiten begrenzt. Beim Landtagsschloss war das aber auch so. Es fand sich mit dem Standort am Fortunaportal eine gute Lösung, die auch die Gestaltung des Platzes nicht beeinträchtigt. Außerdem werden öffentliche Stellplätze auch bei der Bebauung nach dem FH-Abriss eingeplant. Die Planung dafür ist aber noch nicht fertig. Es gibt noch keine Fahrbahnaufteilung und ähnliches. Danach richten sich auch die Planungen für Fahrradstellplätze.
Wie läuft das neue Fahrrad-Parkhaus am Hauptbahnhof?
Es ist derzeit nach nur kurzer Anlaufphase schon zu rund einem Drittel ausgelastet. Wir hoffen, dass sich das noch weiter steigert, da wir uns vorgenommen haben, in den ersten drei Jahren eine Vollauslastung zu erreichen. Viele wissen noch gar nicht, dass es das Parkhaus gibt. Wir müssen es noch bekannter machen und werden mehr dafür werben. Dazu gehört auch, die Situation rund um den Bahnhof zu ordnen und neu zu organisieren. Teilweise werden durch geparkte Räder die Rettungswege zugestellt. Dass muss sich ändern. Geplant ist, entsprechende Flächen für Räder auszuweisen.
Die Fragen stelle Stefan Engelbrecht
ZUR PERSON: Torsten von Einem, 39, ist seit 2010 der Radverkehrsbeauftragter der Stadt Potsdam. Unter anderem ist er für die Weiterentwicklung des Radverkehrskonzeptes von 2008 zuständig.
Stefan Engelbrecht
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