Architekt Libeskind spricht über seinen Entwurf: „Die Höhe verfolgt hier einen Sinn“
Bei der Pressekonferenz zur geplanten "Media City" am Filmpark beantwortete Stararchitekt Daniel Libeskind am Freitag zahlreiche Fragen von Journalisten. Die PNN haben das mitgeschnitten und übersetzt.
Herr Libeskind, was hat Sie an Potsdam gereizt?
Diese Stadt ist sehr spannend. Wir sollten sie nicht unterschätzen und sagen, es ist nicht Berlin, es ist nicht New York. Natürlich ist es das nicht. Es ist Babelsberg. Und Babelsberg hat seine eigene, fesselnde Geschichte. Dabei geht es nicht um Nostalgie, sondern um die heutige Realität. Es gibt gar keinen Grund dafür, Babelsberg in der dritten Reihe einzuordnen. Babelsberg steht in der ersten Reihe – erst recht, wenn dieses Projekt abgeschlossen ist.
Viele Ihrer Entwürfe für Museen oder Universitäten haben scharfe Kanten. Das hier ist rund. Warum sieht es so anders aus?
Es ist eben kein Museum, sondern ein Ort, an dem gearbeitet wird, an dem sich Menschen aufhalten werden. Die Gestaltung kommt nicht von außen, sondern von innen. Sie entspricht der Funktion.
Warum passt Ihr Entwurf zu Babelsberg?
Das Projekt ist nicht in erster Linie die Idee eines Architekten, sondern wurde aus den Bedürfnissen des Projektentwicklers geboren. Es ist kein bombastischer Bau, sondern einer, der die Menschen sozial zusammen bringen soll.
Der Prozess steht noch am Anfang, es wird noch ein Werkstattverfahren geben und viele Diskussionen. Wie viele Kompromisse sind Sie bereit, einzugehen?
Architektur ist ein Berufszweig, der mit Menschen arbeiten muss. Mit verschiedenen Interessen. Selbstverständlich ist das ein kreativer Prozess, das gehört dazu. Es gibt eine Idee, eine starke Vision der Gestaltung, der Freiflächen, des Lichts.
Wie wichtig ist Ihnen die Höhe?
Alle reden immer über die Höhe. Es geht darum, wie sich das Gebäude in seine Umgebung einfügt, welche Vision man verfolgt. Aber es geht eher um die Größe der Vorstellungskraft, als um die Höhe der Gebäude. Trotzdem verfolgt die Höhe hier einen Sinn. Gerade an dieser Ecke, direkt am Bahnhof, am Filmgymnasium, brauchen wir einen Empfang für die Medienstadt, eine klare Identität.
Wie nachhaltig wird das Ensemble?
Beim Bauen kommt man heute nicht umhin, nachhaltige Rohstoffe und Materialien zu nutzen und nachhaltige Methoden anzuwenden. Es geht vor allem darum, den Energieverbrauch zu senken.
Aufgezeichnet und übersetzt von Sandra Calvez
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