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Die Container bleiben länger als geplant - und sie sind unzumutbar.
© Manfred Thomas

Kommentar: Flüchtlingsheime in Potsdam: Die Container an der alten Feuerwache sind unzumutbar

Eigentlich sollten die Container an der alten Feuerwache, in der zur Zeit 50 Asylbewerber untergebracht sind, nur bis Mai stehen. Nun bleiben sie länger. Doch die Zustände dort sind menschenunwürdig, meint PNN-Autor Stefan Engelbrecht.

Ein Schrank, zwei Betten und ein schmaler Gang dazwischen. Mehr passt nicht rein in die Container an der alten Feuerwache, in der seit Kurzem knapp 50 Flüchtlinge untergebracht sind. Zwei Menschen müssen sich dort eines der zwölf Quadratmeter großen Provisorien teilen. Sie stehen auf einem betonierten Hof unweit des schicken Schlosses. Als die Stadt bekannt gab, Flüchtlinge doch in solchen Einrichtungen unterzubringen, sprach sie von einer Notsituation. Bis Ende Mai sollten die Container stehen. Nun werden sie mindestens bis Jahresende gebraucht. Es mag sein, dass mehr Flüchtlinge kommen. Aber diese Container sind unzumutbar.

Die Stadt sollte ihren eigenen Anspruch nicht aufgeben und besser sein als andere, besser als das Land, besser auch als Berlin, das teils auf Turnhallen und eben auch Container zurückgreifen muss. Es ist gut, dass in Potsdam noch in diesem Jahr weitere Plätze geschaffen werden. Schwer nachvollziehbar ist es aber, wenn das Depot des Potsdam Museums auf Hermannswerder bleibt, dort keine neue Unterbringung entstehen kann und gleichzeitig die Containernutzung verlängert wird. Unwürdig ist unwürdig. Und überhaupt: Was ist eigentlich mit dem Rechenzentrum? Könnten dort nicht Wohnungen für Flüchtlinge entstehen?

Und was meinen Sie zum Thema? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de

Stefan Engelbrecht

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