Potsdam: Das Museum Barberini eröffnet mit drei Schauen
Bisher waren zwei Ausstellungen zur Eröffnung geplant. Nun kündigt das Museum Barberini eine weitere hochkarätige Ausstellung an – und stellt künftige Angebote für Besucher vor.
Potsdam - Wenige Wochen vor der Eröffnung haben die Macher des Museum Barberini neue, bislang unbekannte Programmdetails veröffentlicht. So wird das Haus am Alten Markt nicht wie bislang angenommen mit zwei, sondern mit drei hochkarätigen Ausstellungen eröffnen. Neben der Impressionismus- und der DDR-Kunst-Ausstellung ist ab dem 23. Januar 2017 auch die Schau „Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky“ zu sehen, wie das von Mäzen Hasso Plattner gestiftete Museum am Donnerstag mitteilte. Mehr als 170 Bilder sind dann in den drei Ausstellungen zu sehen. In dieser dritten Eröffnungsausstellung sollen 60 Werke von bekannten Künstlern wie Max Liebermann, Auguste Rodin, Edvard Munch, Wassily Kandinsky und Andy Warhol gezeigt werden. Es gehe um „Kunstgeschichten, die deutlich machen, dass es mehr als eine Geschichte der modernen Kunst gibt“, hieß es. Bislang war stets davon die Rede, dass das Museum mit der Ausstellung „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ eröffnet wird – mit Werken von Künstlern wie Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Gustave Caillebotte. Ebenso klar war, welche Dauerausstellung gezeigt wird, nämlich eine Schau mit Werken von DDR-Künstlern. Zugleich präsentierte das Museum am Donnerstag eine völlig überarbeitete Internetseite, auf der bereits viele Angebote vorgestellt werden. Die PNN geben einen Überblick.
Tage des leeren Museums
Bereits Ende November können Potsdamer die leeren Räume des fast fertigen Kunstmuseums besichtigen: Dafür können auf der Internetseite des Barberini ab sofort kostenlose Zeittickets reserviert werden. Vom 28. November bis zum 4. Dezember sind Tage der offenen Tür geplant, jeweils zwischen 12 und 21 Uhr. Erstmals können dann die Architektur mit der großen Eingangshalle, das Treppenhaus und die Raumfolgen von innen erlebt werden – insgesamt 2200 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind zu entdecken. Die Betreiber des Museums veröffentlichten zudem das Rahmenprogramm für die Besuchertage, viele Führungen sind geplant. Daneben finden Vorträge, Filmvorführungen und sogar ein Tango-Tanzkurs statt. Mehrere Veranstaltungen beziehen sich auf den Bau und auch die Geschichte des Standorts. So wird etwa der Schauspieler Bernd Geiling vom Hans Otto Theater am Mittwoch, dem 30. November, mit einer Lesung an die frühere Spielstätte des Theaters erinnern, die 2006 abgebaute sogenannte Blechbüchse. Beginn ist 16 Uhr. Noch vor den Tagen der offenen Tür findet im Museumsbau am kommenden Montag ein Symposium statt, mit dem die ab dem 17. Juni 2017 geplante nächste Ausstellung vorbereitet werden soll. Deren Titel: „Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne“. Diese Schau ist bis zum 3. Oktober terminiert.
Kinderprogramm
Bekannt ist schon: Kinder und Jugendliche müssen keinen Eintritt zahlen. Am Donnerstag veröffentlichten die Museumsbetreiber unter dem Titel „Barberini Kids“ zudem das Programm für die junge Zielgruppe. So finden jeden ersten Sonntag im Monat 30-minütige Kinderführungen statt – bei denen Kinder anderen Kindern ihre Lieblingsbilder zeigen sollen. So sollten Kinder spielerisch an das Thema Kunst herangeführt werden, hieß es. Ebenso werden spezielle Vormittagsöffnungen für Kindergärten und Schulen angekündigt, jeweils außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Auch hier können Führungen reserviert werden – oder auch längere Workshops. „Lehrer laden wir regelmäßig zu Fortbildungen zu den aktuellen Ausstellungen ein“, schreiben die Museumsbetreiber weiter. Auch Kinderkunstaktionen sind vorgesehen. Dabei sollen jeden Samstag um 11 Uhr, zeitgleich zur öffentlichen Führung für Erwachsene, Kinder ab sechs Jahren im Atelier des Museums kreativ werden, „während die Eltern Zeit für sich und die Kunst haben“, so die Ankündigung. Neben solchen regelmäßigen Angeboten bietet das Museum Barberini einen Kinder-Audioguide als App oder auf Leihgeräten. Geplant sind aber auch 50-minütige Führungen und Kunstgespräche für Eltern mit Babys – und zwar jeden ersten Mittwoch im Monat um 11 Uhr, möglichst in entspannter Atmosphäre. Leihbuggys stünden zur Verfügung.
Für Besucher
Feierlich eingeweiht wird das Museum am 20. Januar 2017, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zugesagt. Für die künftigen Besucher veröffentlichten die Betreiber nun schon erste Einblicke. Der Eintritt kostet regulär 14 Euro, ermäßigt 10 Euro. Zugleich können auch Jahreskarten erworben werden – ihr Preis ist jedoch noch nicht bekannt. Um zu vermeiden, in der Besucherschlange stehen zu müssen, empfehlen die Betreiber den Erwerb von Online-Tickets. Auch einen Museums-Shop wird es im Untergeschoss des Hauses geben: Den Angaben nach etwa mit Kunstbüchern, besonderen Geschenken und Kinder- und Jugendbüchern. Auch ein Café- und Restaurantbetrieb wird beworben. Schwerbehinderte können über reservierbare Parkplätze das Museum barrierefrei erreichen – auch ansonsten soll das Museum mit rollstuhlgerechten Durchgängen oder einem speziellen Leitsystem für Besucher mit eingeschränktem Sehvermögen auf die Bedürfnisse von Behinderten abgestimmt sein, so das Museum.
Auch die Hausordnung ist veröffentlicht worden. „Zum Schutz der wertvollen Kunstwerke sind alle Innen- und Außenräume videoüberwacht“, heißt es in Punkt eins. Es sei ein Sicherheitsabstand von einer Armlänge zu den Bildern zu wahren – sonst wird Sicherheitsalarm ausgelöst. Auch Rucksäcke und Taschen größer als A4 sowie Regenschirme müssen in Schließfächern verwahrt werden. Das Fotografieren für private Zwecke ohne Blitz und ohne Hilfsmittel wie Stative und Selfiesticks ist gestattet – kann aber in gesondert gekennzeichneten Bereichen verboten werden. Die Mitnahme von Hunden ist nicht gestattet – Kinderwagen dagegen sind willkommen.
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Das Museum Barberini ist noch nicht mal eröffnet und setzt jetzt schon neue Maßstäbe. Besonders innovativ ist das Angebot für Kinder und Familien. Ein Kommentar >>
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