Privates Testzentrum Potsdam: Corona-Test für zwischendurch
Ein privates Testzentrum in der Potsdamer Innenstadt bietet Coronatests an. Unser Autor hat sich testen lassen.
Potsdam - Besonders angenehm ist er nicht, so ein Corona-Schnelltest. Der mit Schutzkleidung ausgestattete Mitarbeiter schiebt ein langes Stäbchen tief in den Rachen des Patienten. Dort dreht er das Stäbchen für mehrere Sekunden. Danach wird ein zweites Stäbchen durch ein Nasenloch tief in den Nasen-Rachenraum eingeführt. Das private Testzentrum im Kutschstallensemble am Neuen Markt führt diese Antigen-Schnelltests recht unkompliziert durch.
Welche Tests sind in Potsdam möglich?
Wer zum Beispiel die Oma besuchen möchte, ohne erhöhtes Ansteckungsrisiko, kann sich dort in wenigen Minuten testen lassen. Kostenpunkt: 49,90 Euro. Das Ergebnis liegt schon nach etwa einer halben Stunde vor. Auch möglich sind PCR-Tests für 119,90 Euro. Die Probe wird dann durch ein Labor ausgewertet, was einen Tag dauert. Das ist die derzeit sicherste Methode. Viele Urlaubsländer verlangen bei der Einreise einen negativen PCR-Test.
Was benötige ich für einen Test?
Das Testzentrum am Neuen Markt in Potsdam bietet beide Testvarianten spontan oder mit Termin (über schnelltestpotsdam.de) an. Gezahlt wird kontaktlos mit Karte oder in bar. In den Räumen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Wer sich testen lassen möchte, muss einen Personalausweis mitbringen. Ist das Testergebnis positiv, wird das Gesundheitsamt informiert. Das Amt ist dann dafür zuständig, eine Quarantäne anzuordnen und eine Kontaktverfolgung durchzuführen, wie generell bei Infektionen.
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In Berlin gibt es bereits eine Vielzahl privater Testzentren, in Potsdam bislang nur eines. Das Gesundheitsamt sehe diese privaten Testzentren kritisch, teilt Rathaussprecherin Juliane Güldner mit. Die Zentren seien nicht genehmigungspflichtig und unterstünden nicht der Aufsicht durch das Gesundheitsamt. Klare Regularien für ihren Betrieb gebe es nicht. Die Verwaltung habe Sorgen bezüglich der Genauigkeit: “Falsch negative Testergebnisse könnten Betroffene in falscher Sicherheit wiegen”, vermutet die Sprecherin. “Bis dato wurden jedoch keine größeren Probleme festgestellt.”
Wo wird getestet?
Die Räumlichkeiten für das Testzentrum am Neuen Markt stellt der Co-Working-Anbieter Unicorn zur Verfügung. Das Berliner Unternehmen betreibt bundesweit 21 Co-Working-Spaces, in denen Unternehmen und Freiberufler vollausgestattete Arbeitsplätze anmieten können. Die Potsdamer Filiale wurde erst 2019 eröffnet.
“Die meisten unserer Kunden arbeiten im Home-Office, daher steht der Großteil der Fläche leer”, sagt Florian Kosak, der Geschäftsführer von Unicorn. Nur höchstens zehn Prozent der 1200 Quadratmeter würden momentan regelmäßig genutzt. Aus der Not habe er eine Tugend machen wollen, sagt der Unternehmer. Die Tests führt ein Kooperationspartner durch: die Firma WeCare Services, ebenfalls aus Berlin.
Womit wird getestet?
Kosak versichert, es kämen ausschließlich Testprodukte mit Zulassung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfram) zum Einsatz. Der verwendete Test habe eine Sensitivität von 96 Prozent, sei also sehr genau. Das Personal habe zwar nur zum Teil eine medizinische Ausbildung, sei aber durch einen Arzt geschult worden. Dieser Mediziner komme einmal in der Woche vorbei, um die Einrichtung zu überprüfen. Die Tests seien gedacht für Menschen ohne Symptome, betont Kosak. Wer sich krank fühle, solle zum Hausarzt gehen
Weitere Testangebote für Selbstzahler
Wo kann man sich freiwillig auf SARS-CoV-2 testen lassen? Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin-Brandenburg (KVBB) hat keine Liste von Teststellen und empfiehlt Interessenten, den Hausarzt zu fragen oder sich selbständig zu informieren.
Die zentrale Abstrichstelle des Ernst-von-Bergmann Klinikums bietet Corona-Tests auch für Selbstzahler an. Ein Antikörpertest kostet dort 35,02 Euro, ein PCR-Test 135,22 Euro. Tests sind nur nach Terminvereinbarung über die Website des Klinikums möglich (klinikumevb.de/za).
Die Ribbeck-Apotheke in der Potsdamer Straße in Bornstedt bietet Schnelltests für 49 Euro an. Termine können online (ribbeck-apotheke.de) oder telefonisch unter 0331/520412 vereinbart werden. Gezahlt wird vor Ort in bar. Für Unternehmen gibt es spezielle Angebote für Mitarbeiter-Testungen. PCR-Tests bietet die Ribbeck-Apotheke nicht an.
Die "Familienpraxis Potsdam" in Babelsberg führt Schnelltests durch, allerdings ausschließlich für Patienten, die bereits durch die Praxis hausärztlich betreut werden.
In Kleinmachnow testet die privatärztliche Praxis im Dedimed Europarc Labor auf Corona. Die Laborarztpraxis ist auf chronische Infektionserkrankungen spezialisiert. Für Selbstzahler kostet der Corona-Schnelltest 52 Euro und der PCR-Test 119 Euro. Termine können telefonisch unter 033203/879425 oder 033203/879420 vereinbart werden.
Über die Online-Platform Doctolib können außerdem Termine für Schnelltests in weiteren nahe gelegenen Einrichtungen gebucht werden. Zum Beispiel in der Kinder- und Jugendpraxis von Julia Rakob in Werder (Havel), der Corona-Screening-Ambulanz Havelhöhe in Berlin-Spandau sowie in der Hausarztpraxis von Ellen Grosse im Berliner Ortsteil Nikolassee.
Hinweis: In einer vorherigen Fassung des Textes hieß es, das Klinikum "Ernst von Bergmann" biete auch Schnelltests an. Dies trifft nicht zu, angeboten werden Antikörpertests. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Christoph Kluge
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