Landesbetrieb wechselt Standort: Bürohäuser für das Brunnenviertel in der Waldstadt
Der Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauenzieht ins Brunnenviertel in der Waldstadt. Weitere Bürohäuser für 100-Millionen-Euro-Großprojekt sind geplant.
Potsdam - Eigentlich hatte der Potsdamer Projektentwickler Jan Kretzschmar für sein neues Brunnenviertel auch den Bau von Seniorenwohnungen mit und ohne Pflege erwogen. Doch dieses Projekt muss Kretzschmars KW-Development nicht weiter verfolgen – weil er mit dem Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) einen solventen Ankermieter für einen wichtigen Teil des Viertels gefunden hat. Das hat die KW-Development am Dienstag bekannt gegeben.
Demnach wird der BLB – der mit mehr als 500 Mitarbeitern die Liegenschaften und Immobilien des Landes verwaltet und vermietet sowie alle Baumaßnahmen der Landesverwaltung durchführt – drei Bürohäuser mit rund 8000 Quadratmetern Nutzfläche anwerben, hieß es. Das sei nötig, weil der BLB seinen bisherigen Standort auf dem Regierungsgelände an der Heinrich-Mann-Allee im Zuge des Neubaus der Bundespolizei räumen muss, wie eine Landessprecherin auf Anfrage sagte. Zudem habe der BLB noch mehrere Potsdamer Einzelstandorte, etwa am Neuen Palais, die nun im Brunnenviertel zusammengeführt werden sollen. Kretzschmar sagte, eine solche hochwertige Büronutzung passe gut zur benachbarten Wohnbebauung. Den BLB habe man als Mieter für mindestens zehn Jahre selbst akquiriert, so eine KW–Sprecherin. Zum Bau gehöre auch eine Tiefgarage sowie oberirdische Stellplätze. Wichtig für den BLB-Entschluss sei auch die gute Erreichbarkeit des Standorts gewesen, hieß es.
Das Brunnenviertel ist wie berichtet ein 100-Millionen-Euro-Großprojekt. Im vergangenen Sommer war bereits Richtfest für die letzten 129 der insgesamt 369 Miet- und Eigentumswohnungen gefeiert worden. Zudem kündigte Kretzschmar am Dienstag noch am Eingang des Viertels ein viertes Bürohaus mit rund 3800 Quadratmetern Nutzfläche an, das derzeit aber noch unvermietet sei und anstelle eines ursprünglich geplanten Ärztehauses errichtet werden soll. Ferner sei noch Platz für bis zu vier weitere Bürohäuser mit Platz für weitere 20.000 Quadratmeter Gewerbefläche – diese Bauten könne man individuell auf Kundenwünsche zuschneiden. Auch der Bauantrag für eine geplante Kita mit 129 Plätzen sei vor rund einem Monat eingereicht worden – mit dem gefunden Träger Kinderwelt könne diese im Herbst 2020 an den Start gehen. Noch vor einem Jahr hatte sich das Rathaus aber skeptisch gezeigt, ob so eine Kita dort genehmigt wird. Man hoffe auf eine schnelle Entscheidung, machte Kretzschmar deutlich.