Richtfest im Potsdamer Brunnenviertel: 100 Millionen im Sand
Das Richtfest für 129 Wohnungen im Brunnenviertel fand am Donnerstag statt. Die Entwicklung des Gewerbegebiets liegt in der Schwebe.
Waldstadt - Neben den Neubauten auf dem Areal des früheren Plattenwerks ragt er auf: ein großer Haufen Sand. Die 100 Millionen Investitionen für das Wohnungsbauprojekt hat Projektentwickler Jan Kretzschmar jedoch alles andere als in den Sand gesetzt. Schließlich sind sämtliche 369 Wohnungen nach einem Entwurf des Architekturbüros Gregor Fuchshuber bereits verkauft. Wie am gestrigen Donnerstag beim Richtfest für den zweiten Bauabschnitt des Wohnungsbauprojekts deutlich wurde, ist die Übergabe der 240 Mietwohnungen des ersten Bauabschnitts an die britische Vermögensverwaltung Aberdeen Asset unter Dach und Fach. Derzeit werden sie Stück für Stück bezogen. Auf Vermietungsportalen im Internet werden die Wohnungen für Kaltmieten zwischen 12 und 13 Euro pro Quadratmeter angeboten. 2016 hatten dafür die Bauarbeiten begonnen.
Vor einem Jahr startete dann auch der Bau der 129 Eigentumswohnungen am hinteren Ende der Brunnenallee – so heißt die Straße, die das Viertel nunmehr von der Heinrich-Mann-Allee aus erschließt. Sie teilen sich auf drei sogenannte Stadtvillen und einen langgezogenen Gebäuderiegel auf. Dazwischen gibt es Platz für Grün, die namensgebenden Springbrunnen und Spielflächen. Stellplätze für Autos gibt es in einer Tiefgarage. Die Zwei- bis Vierzimmerwohnungen sind laut Kretzschmar bereits seit zwei Monaten ausverkauft, zu Preisen an 175 000 Euro. Die verschiedenen Größen sollen für eine gemischte Bewohnerschaft sorgen. Alle Wohnungen verfügen über einen Aufzug, Fußbodenheizung und überwiegend bodentiefe, dreifach verglaste Fenster.
Potsdams Sozialbeigeordneter Mike Schubert (SPD) sagte, Potsdam freue sich über jede Wohnung. Das Brunnenviertel trage zu einer guten sozialen Mischung in der Waldstadt bei. Er wünsche sich, dass es nun auch nebenan weitergeht. Denn zum Gesamtprojekt von Kretzschmars KW Development gehört auch die Brache, die sich jetzt noch auf der anderen Seite der Brunnenallee erstreckt – inklusive des Sandhaufens. Kretzschmar möchte dort eine Seniorenresidenz errichten. Einen Betreiber gebe es bereits. Die Stadt beharrt bisher auf einer Gewerbeansiedlung. Doch laut Kretzschmar gebe es bisher noch keinen ernsthaften Interessenten. Wie von den Stadtverordneten beschlossen soll bis September weiter gesucht werden. Dann könnte die Frage des Seniorenzentrums erneut diskutiert werden.