Kommentar zum Streit um die Potsdamer Mitte: Bürger-Konflikt
Der Streit um die künftige Gestalt der Potsdamer Mitte eskaliert zusehends, wird zum wahren Bürger-Konflikt. Das gefährdet den Zusammenhalt der Stadt und muss endlich ein Ende haben. Ein Kommentar.
Jetzt ist es genug. Der politische Streit darum, welche Gebäude aus welcher Epoche in Potsdams Mitte stehen bleiben oder abgerissen werden sollen, hat sich ausgewachsen zu einem wahren Bürger-Konflikt. Potsdamer beschimpfen sich gegenseitig in der Öffentlichkeit, pöbeln sich an, bedrohen sich – das muss ein Ende haben! Es ist auch müßig darüber zu räsonieren, welche Seite mehr oder weniger dafür verantwortlich ist, dass die Lage ganz offensichtlich eskaliert. Jetzt muss Schluss sein mit der zunehmenden Spaltung der Stadt.
In Wahrheit geht es um die Identität dieser Stadt - und darum, wer sie für die Zukunft prägt
Dafür trägt die Stadtpolitik, die Stadtspitze die Verantwortung. Das ist ihre Aufgabe. Sie würde ihr – endlich – gerecht werden, wenn sie eine faire, transparente Form der Bürgerbeteiligung zur Mitte hervorbringen würde. Eine, die natürlich nicht alle getroffenen Beschlüsse sofort infrage stellen kann. Die aber mindestens ein objektives Stimmungsbild liefert. Ansonsten wird diese Schlacht um die Mitte, die in Wahrheit ja eine ist um die Identität dieser Stadt und darüber, wer sie für die Zukunft prägt, viele Verlierer kennen. Es ist in Potsdam lange politischer Konsens gewesen, die Gemeinschaft der Stadt, den sozialen Frieden, nicht aufs Spiel zu setzen. Das heißt nicht, dass die entscheiden, die am lautesten schreien. Doch alle sollten gehört werden.
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