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Zum Wunschtermin und in der Wunscheinrichtung gibt es in Brandenburg mancherorts oft keinen freien Platz.
© Monika Skolimowska/dpa

Kita-Plätze in Brandenburg: Zum Wunschtermin gibt es oft keinen freien Platz

In Brandenburg haben Kinder Anspruch auf einen Platz in einer Kita. Aufgrund von Platz- und Personalmangel kann dieser vielerorts aber nicht immer gewährleistet werden.

Potsdam - Der gesetzliche Anspruch auf einen Kitaplatz kann in Brandenburg nicht immer frist- und wunschgerecht gewährleistet werden. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Zu den Herausforderungen zählt laut Potsdams Stadtsprecher Markus Klier etwa die Dynamik des Zuzugs in den vergangenen Jahren.

„Die Kitaplätze sind aufgrund der Bestandsstrukturen zum Teil sehr unterschiedlich verteilt“, sagte Klier. Eltern müssten in Potsdam derzeit gegebenenfalls auf Kitas in „benachbarten Planungsräumen" ausweichen, während die notwendigen Einrichtungen vor Ort geschaffen würden. Aktuell halte die Landeshauptstadt 4174 Krippenplätze, 7024 Kindergartenplätze und 7928 Hortplätze bereit.

Die Personalsituation in den Einrichtungen sei eine weitere Herausforderung. „Nicht nur Ausfälle von Mitarbeitenden, auch die Besetzung von erforderlichen Stellen gestaltet sich zunehmend schwieriger“, so Klier.

Keine nennenswerten Probleme bei der Vergabe von Kita-Plätzen kann derzeit in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) vermelden. „Lediglich bei den Hortplätzen gibt es manchmal Probleme“, berichtet Gemeindesprecherin Martina Bellack. Sie beobachte aktuell eine altersbedingte Verschiebung: Demnach müssten nun die Horte, Grundschulen und weiterführende Schulen in der Region ausgebaut werden.

Neue Plätze geplant

Auch weiter außerhalb des Speckgürtels sind nicht alle Elternansprüche direkt umsetzbar. In Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) stehen in den neun städtischen Kitas derzeit 785 Plätze zur Verfügung, dazu gibt es laut Stadt neun Einrichtungen in freier Trägerschaft. Die Plätze reichten zu den Wunschdaten nicht immer aus, sagt Stadtsprecherin Michaela Ott. Zumindest aber zum neuen Kitajahr könnten spätestens alle Anträge berücksichtigt werden.

Wie Potsdam, wo in diesem Jahr mehrere hundert neue Kita-Plätze entstehen sollen, plant auch Neuruppin laut Ott zusätzlichen Platz für insgesamt rund hundert Kita-Kinder. Eine Kitabedarfsanalyse wolle die Stadt ebenfalls erstellen.

Elternbeiräte haben wichtige Rolle

Bei der Bedarfsplanung kommen auch die Elternvertreter ins Spiel. Diese haben sich vielerorts in Beiräten organisiert. „Um den Rechtsanspruch wahrnehmen zu können, fehlen in ganz Deutschland 200.000 bis 300.000 Erzieher“, sagt Anna Saldsieder, Vorsitzende des Kreiskitaelternbeirats Ostprignitz-Ruppin und Mitglied im Landes- sowie im Bundeskitaelternbeirat. Die Gremien sind aus ihrer Sicht wichtig, weil sie Vertreter in die zuständigen Ausschüsse der Kommunen entsenden. „Die Kreise erstellen einen Bedarfsplan für bedarfsgerechte Angebote. Kreiselternbeiräte sollten sich daher aktiv in diesen Prozess einbringen“, sagt Saldsieder.

Ihr Gremium sehe für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin derzeit nicht, dass dieses Problem gelöst werde. Um den Erzieherberuf attraktiver zu machen, fordert der Landeskitaelternbeirat eine flächendeckende Ausbildungsvergütung und die Abschaffung des Schulgeldes für Erzieher. Als Beispiel, wo das schon gut funktioniert, nennt sie die Stadt Werder (Havel) (Potsdam-Mittelmark).

(dpa)

Christian Bark

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