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Der Waldbrand in der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald) hat sich nicht weiter ausgedehnt.
© Patrick Pleul/dpa

Waldbrand in Brandenburg: Wind könnte in der Lieberoser Heide zum Problem werden

100 Hektar brennen aktuell in der Lieberoser Heide, die Einsatzkräfte haben die Lage aber soweit unter Kontrolle. Und auch im Berliner Grunewald ist Feuer ausgebrochen.

Lieberose - Der Waldbrand in der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald) hat sich nicht weiter ausgedehnt und ist zur Zeit unter Kontrolle. Derzeit bleibe es bei 100 Hektar Brandfläche, sagte Kreisbrandmeister Christian Liebe am Dienstag.

Er bezeichnete die Situation als stabil. Das bestätigte der Sprecher des Landkreises, Bernhard Schulz. "Momentan sieht es gut aus, die Einsatzkräfte haben die Lage im Griff", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es werde keine Evakuierung und auch keine Straßensperrung ins Auge gefasst. Am Montagabend hatte Landrat Stephan Loge die Großgefahrenlage ausgerufen.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei mit einem Transportbehälter voller Löschwasser fliegt über den Wald in der Lieberoser Heide.
Ein Hubschrauber der Bundespolizei mit einem Transportbehälter voller Löschwasser fliegt über den Wald in der Lieberoser Heide.
© Patrick Pleul/dpa

Hubschrauber mit 2000-Liter-Tanks

140 Einsatzkräfte mit etwa 40 Fahrzeugen sind nach Angaben von Schulz vor Ort im Einsatz. Zwei Löschhubschrauber der Bundespolizei unterstützten die Feuerwehren. Der größere Hubschrauber habe einen 2000 Liter Wassertank, der kleinere könne etwa 800 Liter fassen.

Das Technische Hilfswerk (THW) pumpe Löschwasser aus einem nahe liegenden See. Auch eine mobile Basisstation für den Digitalfunk wurde in das Gebiet gebracht.

Krisenstab in Potsdam

Das Brandenburger Innenministerium hat unterdessen das Koordinationszentrum Krisenmanagement aktiviert. "Sobald zusätzliche Fahrzeuge benötigt werden, werden wir das in Potsdam koordinieren", sagte Innenstaatssekretärin Katrin Lange. Sie hatte sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht.

Lange rechnet damit, dass sich der Waldbrand angesichts der Witterungslage noch weiter ausbreitet, wenn wieder Wind aufkomme. "Ortschaften sind derzeit jedoch nicht gefährdet", sagte sie weiter.

140 Einsatzkräfte mit etwa 40 Fahrzeugen sind in der Lieberoser Heide im Einsatz.
140 Einsatzkräfte mit etwa 40 Fahrzeugen sind in der Lieberoser Heide im Einsatz.
© Patrick Pleul/dpa

Der Wind wurde zum Problem

Vor allem der immer wieder drehende Wind hatte den Helfern zeitweise zu schaffen gemacht. Das sei in der jüngsten Lagebesprechung erst einmal kein Thema mehr gewesen, erläuterte Schulz. Wichtig sei vor allem, dass sich der Brand nicht weiter Richtung "rote Zone" ausbreite. Da liege alte Munition, weil sich dort ein ehemaliger Truppenübungsplatz befinde. Das Feuer könne in diesem Bereich fast nur aus der Luft bekämpft werden.

Das Gebiet sei zum größten Teil richtiger Waldbestand und bestehe überwiegend aus Kiefern, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Die Leitzentrale in der Lausitz meldete eine Rauchbelästigung. Einwohner in umliegenden Ortschaften der Lieberoser Heide sollten Fenster und Türen geschlossen halten, hieß es.

Geruchsbelästigung auch in Potsdam-Mittelmark

Auch die Leitstellen in Potsdam-Mittelmark und der Stadt Brandenburg hatten von einer Geruchsbelästigung gesprochen. Der Rauch sei durch den drehenden Wind auch Richtung Berlin gezogen, hieß es übereinstimmend.

In der Lieberoser Heide nördlich von Cottbus hatte es bereits im Juli 2018 auf einer Fläche von 400 Hektar gebrannt, Anfang Juni 2019 dann erneut auf 1000 Quadratmetern.

Brand in Jüterbog hat sich nicht weiter ausgebreitet

Ein kleinerer Brand bei Jüterbog hat sich nach Angaben der Feuerwehrleitstelle nicht weiter ausgebreitet. Man fahre nur noch zur "Feuerwache" hin und kontrolliere die Flächen. Einsatzkräfte seien nicht mehr vor Ort. Vor etwa zwei Wochen brannten dort beim größten Waldbrand der vergangenen Jahrzehnte in Brandenburg auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz zeitweise 744 Hektar.

Brand auch am Berliner Teufelsberg

Auch im Berliner Grunewald brennt nach Angaben der Feuerwehr nahe dem Teufelsberg etwa ein Hektar Waldboden. Zunächst kämpften 40 Feuerwehrleute am frühen Nachmittag gegen die Flammen, später wurde die Zahl der Löschkräfte verdoppelt. Die Brandursache war zunächst unklar. 

(dpa)

Silke Nauschütz

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