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Klaus Kandt
© Soeren Stache/dpa
Update

Klaus Kandt räumt den Posten: Stübgens Staatssekretär geht

Staatssekretär Klaus Kandt hat aus persönlichen Gründen um die Versetzung in den Ruhestand gebeten. Innenminister Stübgen dankte ihm für seine Verdienste.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) trennt sich von seinem Staatssekretär Klaus Kandt. Der ehemalige Berliner Polizeipräsident habe aus „persönlichen Gründen“ um Versetzung in den einstweiligen Ruhestand gebeten. Bemerkenswert freilich ist die Art und Weise, in der das Ministerium den Abschied des Staatssekretärs bekanntgab: Zwar dankte Stübgen in einer Pressemitteilung Kandt ausführlich für seine „erfolgreiche Arbeit im Innenministerium und die damit verbundenen Verdienste um das Land Brandenburg“.

Klaus Kandt.
Klaus Kandt.
© dpa

Ein Wort des Bedauerns aber fehlt in dem Text – was darauf hindeuten könnte, dass zwischen Minister und Staatssekretär vielleicht einfach die persönliche Chemie nicht stimmte. Beobachter berichten jedenfalls, beide hätten sich in der Vergangenheit in Sitzungen oder auf Veranstaltungen widersprochen oder seien sich gegenseitig ins Wort gefallen. Fachlich indes gab es an der Arbeit des 60 Jahre alten Kandts wohl nichts auszusetzen. „Besonders hervorzuheben ist dabei die Reform der automatischen Kennzeichenerfassung Kesy, deren erfolgreiche Umsetzung auch sein persönlicher Erfolg ist“, erklärte Stübgen. Verdienste habe sich Staatssekretär Kandt auch bei der Besetzung wichtiger Führungspositionen innerhalb des Innenministeriums erworben, etwa bei den Leitungspositionen der Kommunalabteilung und der Abteilung für Verfassungsschutz, im Polizeipräsidium, in den Polizeidirektionen Ost und West sowie bei der Direktion Besondere Dienste. 

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Unerwähnt bleibt dabei, dass Kandt sein Vorpreschen in einer anderen Personalangelegenheit auf die Füße gefallen ist. So soll Kandt Vize-Polizeipräsident Roger Höppner signalisiert haben, dass er als Nachfolger des in den Ruhestand gegangenen Hans-Jürgen Mörke neuer Polizeipräsident werden soll. Höppner zog daraufhin seine Bewerbung für den Posten des Polizei-Abteilungsleiters im Ministerium zurück – und ging am Ende in beiden Fällen leer aus. Höppner klagte daraufhin mit Unterstützung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht, weil seine nachträglich noch einmal eingereichte Bewerbung für den Abteilungsleiterposten nicht berücksichtigt wurde – und gewann. Nach Auffassung des Gerichts hätte die Bewerbung nicht als verspätet unberücksichtigt werden dürfen. Man werde den formalen Ablauf der Personalauswahl wiederholen, musste Kandt daraufhin erklären.

Vom Rücktritt überrascht

Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Andreas Schuster, zeigte sich am Freitag über den Abschied Kandts dennoch überrascht. „Ich habe vor zwei Wochen, nach seinem Urlaub, noch mit Klaus Kandt gesprochen“, sagte Schuster. „Und damals strotzte Kandt nur so vor Energie.“ Auch der Vorsitzende des Innenausschusses, Andreas Büttner (Linke), erklärte, nicht mit einem Rücktritt von Kandt gerechnet zu haben. „In den letzten Wochen und Monaten habe ich bei Herrn Kandt jedenfalls keine Anzeichen von Amtsmüdigkeit festgestellt.“ Noch am Mittwoch war Kandt im Innenausschuss des Landtags erschienen.

Kandts Amtsgeschäfte übernimmt nun bis auf Weiteres der zweite Staatssekretär im Ministerium, Uwe Schüler. Er ist eigentlich für den Bereich Kommunales zuständig.

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