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In Brandenburg fehlen derzeit 300 Polizisten - und die Zahl der Beamten könnte weiter sinken.
© Robert Schlesinger/dpa

Personalmangel bei Brandenburger Polizei: Polizistenjob soll attraktiver werden

Die Zahl der Polizisten in Brandenburg sinkt weiter, aktuell sind 300 Stellen unbesetzt. Die Polizeigewerkschaft fordert nun Maßnahmen, um den Job attraktiver zu machen.

Potsdam - Nach Bekanntwerden des drastischen Personalmangels in der Brandenburger Polizei fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP): „Das Schönreden des voranschreitenden Personalabbaus muss aufhören.“ Um der fatalen Entwicklung mit der Unterschreitung der magischen Grenze von 8000 Beamten wirksam entgegenzutreten, sei nun ein Bündel von geeigneten Maßnahmen erforderlich, sagte GdP-Landesvize Jörg Göhring. So müsse der Job als Polizist attraktiver werden, um genügend geeignete Bewerber zu bekommen.

Brandenburger Polizisten verdienen oft weniger als Kollegen in anderen Bundesländern

Brandenburgs Polizei landet beim Besoldungsranking der Bundesländer auf einem hinteren Platz. Bei einem Wechsel in ein anderes Bundesland oder zur Bundespolizei kann das bei gleichem Dienstgrad und gleicher Besoldungsstufe mehrere Hundert Euro ausmachen.

Wie berichtet sinkt die Zahl der Polizisten im Land trotz der Kehrtwende der rot-roten Landesregierung nach der Polizeireform von 2011 weiter. Obwohl im Doppelhaushalt 2017/18 für dieses Jahr 8207 und für das kommende Jahr 8250 Stellen genehmigt sind, sind derzeit nur 7920 besetzt. Auch inklusive der neuen Absolventen der Polizei-Fachhochschule, der Neueinstellungen und der älteren Beamten, die über die Pensionszeit hinaus den Dienst verlängern, wird der Rückgang nicht aufzuhalten sein. GdP-Landesvize Göhring sagte, die Anhebung der Stellenzahl und die jährliche Aufnahme von 375 Polizeianwärtern „reichen nicht aus, den durch altersbedingtes Ausscheiden voranschreitenden Personalabbau aufzuhalten“.

Gewerkschaft habe frühzeitig auf den Stellenabbau hingewiesen

Göhring erinnerte außerdem daran, dass die Gewerkschaft „frühzeitig auf den weitergehenden Stellenabbau hingewiesen“ habe und dafür „von der Politik als Schwarzmaler gescholten“ worden sei. Jetzt müsse es um intelligente Lösungen gehen, „um die immer weiter aufreißenden Löcher in der Personaldecke unserer Polizei zu schließen“. Am heutigen Montag starten Gespräche zwischen der Landesregierung und den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes, wie Jobs im Landesdienst attraktiver gestaltet werden können. Die Übernahme der Tarifergebnisse des öffentlichen Dienstes für die Beamten könne nur ein Teil der Lösung sein.

Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke sagte, die Polizei des Landes Brandenburg werde die Sicherheit der Menschen im Land mit den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen in optimaler Weise gewährleisten. 

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