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287 Dienstposten der Brandenburger Polizei sind derzeit unbesetzt. Viele Beamte fahren auf Verschleiß.
© A. Fröhlich

Brandenburg: Akuter Personalmangel: Brandenburg fehlen 300 Polizisten

Das Land Brandenburg will die Polizei auf insgesamt 8200 Stellen aufstocken. Doch fast 300 Stellen sind unbesetzt. Und wegen des hohen Krankenstandes und anstehenden Pensionierungen wird sich die Lage weiter verschärfen.

Potsdam - Brandenburgs Polizei ist derzeit trotz einer Kehrtwende der rot-roten Regierung drastisch unterbesetzt. Das musste am Donnerstag Innenstaatssekretärin Katrin Lange (SPD) im Haushaltsausschuss des Landtags einräumen. Nach dem Doppelhaushalt 2017/18 sind für die Polizei 8207 Stellen in diesem und 8250 Stellen im nächsten Jahr vorgesehen. Doch Innenministerium und Polizeipräsidium haben nun die magische 8000er-Marke gerissen und akute Probleme, geeignetes Personal zu finden. Nach Angaben von Lange gibt es derzeit nur 7920 Beamte. Im Umkehrschluss: 287 Dienstposten sind derzeit nicht besetzt, die Polizei fährt angesichts der hohen Zahl von Krankheitstagen auf Verschleiß.

Beamte, die kurz vor der Pension stehen, sollen weiterarbeiten

Laut Innenstaatssekretärin Lange wird es auch in den nächsten Monaten nur mit Mühe gelingen, den jetzigen Stand überhaupt zu halten. 83 Beamte, die vor der Pension stehen, konnten mit einem Aufschlag von mehreren Hundert Euro davon überzeugt werden, ein bis zwei Jahre länger zu arbeiten. Ohne sie stünde die Polizei jetzt bei 7800 Beamten – der ursprünglichen Zielzahl von Rot-Rot zur Landtagswahl 2014. Neu eingestellt werden sollen 40 externe Spezialisten etwa für Informationstechnik.

Zudem werden im April Absolventen der Polizei-Fachhochschule in Oranienburg erwartet. 86 von 102 Polizeischülern haben die Abschlussprüfung bestanden, 16 sollen noch einmal über eine Zusatzrunde bei den Nachprüfungen doch noch in den Polizeidienst gehievt werden. Aber auch mit ihnen gibt es weiter eine Lücke, selbst wenn im Oktober ein weiterer Schwung von Polizeischülern den Abschluss schafft. Denn insgesamt werden in diesem Jahr 200 Beamte in Pension gehen. Innenstaatssekretärin Lange sagte im Finanzausschuss, es könne dennoch gelingen, alle Stellen besetzen. Allerdings hängt dies, wie sie einräumte, von einigen Unwägbarkeiten ab, die das Ministerium nicht unter Kontrolle hat. 

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