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In der Metropolishalle soll nach PNN-Informationen ein Corona-Testzentrum eingerichtet werden.
© Manfred Thomas

Die Lage in Brandenburg am Mittwoch: Pläne für Corona-Impfzentrum in Potsdam

Die Zahl der Neuinfektionen und der Covid-Patienten in Brandenburg steigt weiter. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hält am regulären Schulbetrieb fest.

Potsdam - Im Land Brandenburg laufen die Vorbereitungen für Corona-Schutzimpfungen auf Hochtouren und werden jetzt konkret: Nach Angaben des Hausärzteverbandes wird in der Landeshauptstadt Potsdam ein erstes Corona-Testzentrum mit integrierten Impfstellen entstehen. Es soll die Gesundheitsämter entlasten und Patienten mit Symptomen testen. Nach PNN-Informationen soll das Testzentrum in der Babelsberger Metropolishalle am Filmpark eingerichtet werden. Die Testungen sollen überwiegend vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut werden, das dabei schon Routine habe, sagte Astrid Tributh, Vize-Vorsitzende des Hausärzteverbands Brandenburg.

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Parallel dazu sei angedacht, im Testzentrum mit Ärzten besetzte Impfstellen einzurichten, die Potsdam und große Teile der Umgebung abdecken sollen. Ein Konzept dazu werde derzeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung erarbeitet. Wie viele Mediziner dort impfen werden, wird laut Tributh in den nächsten Wochen besprochen. Die Impfungen würden aller Voraussicht nach im Februar beginnen. Ein effektiver Corona-Impfstoff in Europa und den USA ist in greifbare Nähe gerückt: Als erste westliche Hersteller haben das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer am Montag vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung entscheidenden Studie veröffentlicht.

77 Covid-Patienten werden auf der Intensivstation behandelt, davon 53 beatmet

Unterdessen nehmen die Ansteckungen mit dem Corona-Virus unverändert zu. Das Gesundheitsministerium berichtete am Mittwoch von 377 bestätigten neuen Infektionen innerhalb eines Tages. Mit Spree-Neiße liegt erstmals ein Landkreis über der Marke von 200 Ansteckungen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Aktuell werden 340 Menschen im Krankenhaus behandelt – eine Zunahme von 13 im Vergleich zum Vortag. 77 Covid-19-Patienten liegen auf der Intensivstation, 53 von ihnen müssen beatmet werden.

Landesregierung hält Gefahr an den Schulen für beherrschbar

Die Gefahr einer Corona-Ausbreitung in den Brandenburger Schulen ist nach Ansicht der Landesregierung bisher beherrschbar. „Wir haben zurzeit vier geschlossene Schulen – bei 915 Schulen in Brandenburg ist das überschaubar“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch im Potsdamer Landtag. Allerdings gibt es Folgen von Infektionen: „Wir haben aber sehr viele Lerngruppen in Quarantäne. Das ist eine gezielte Reaktion auf  das Infektionsgeschehen und wir haben auch einen Schwerpunkt in Cottbus.“

Die Ministerin zeigte sich offen dafür, die Anschaffung von Luftfiltern für Klassenräume zu untersuchen. „Ich finde berechtigt, dass wir es noch mal prüfen.“ Sie verwies aber darauf, dass das Umweltbundesamt zu klassischem Lüften rät und mobile Luftreiniger allenfalls als Ergänzung zum aktiven Lüften als geeignet ansieht. Über die Forderung nach CO2-Ampeln zur Messung der Belastung mit Kohlendioxid sagte Ernst, es sei „völlig sinnlos“, in jedem Klassenraum in Deutschland eine solche CO2-Ampel aufzustellen, die dann rate, alle 20 Minuten zu lüften. Die Mehrheit des Landtags stimmte dafür, Luftfilteranlagen für Schulen und Kitas für Räume zu prüfen, die sich schlecht lüften lassen.

Regierungskoalition will gestaffelten Unterrichtsbeginn prüfen lassen

In dem Antrag der Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen heißt es außerdem, dass ein gestaffelter Unterrichtsbeginn geprüft werden soll, damit Schulbusse nicht zu voll werden. Die Linksfraktion hält die Schutzmaßnahmen nicht für ausreichend.„Ich hatte eher den Eindruck, Sie haben nach dem Prinzip Hoffnung agiert“, sagte ihre Vorsitzende Kathrin Dannenberg. Die Linke verlangt unter anderem, die Klassen- und Aufenthaltsräume aller Bildungseinrichtungen mit mobilen Luftaustauschgeräten auszustatten. Die Mehrheit des Landtag lehnte die Forderungen ab. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält es wie berichtet für nötig, den Wechselunterricht zwischen Schule und zuhause sowie den Mindestabstand von 1,50 Metern wieder einzuführen, während Ministerin Ernst am Unterricht in Schulen festhält. (mit dpa)

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