Geplanter Umzug des Landesforstbetriebs: Förster wollen in Potsdam bleiben
Nun meutern auch die Forstmitarbeiter. Im Landesbetrieb gibt es Widerstand gegen die Pläne von Rot-Rot, die Behörde von Potsdam nach Eberswalde zu verlegen.
Potsdam - Die rot-roten Pläne, Landesbehörden von Potsdam in andere Landesteile zu verlegen, stößt nicht nur bei den Mitarbeiter des Wissenschaftsministeriums auf Widerstand. Die Landesregierung sei auf dem Holzweg, heißt es nun auch aus dem Landesbetrieb Forst, der mit seinen knapp 90 Mitarbeitern von der Landeshauptstadt nach Eberswalde (Barnim) ziehen soll.
Die Forstgewerkschaft IG BAU und der Bund Deutscher Forstleute (BDF) haben den geplanten Umzug der Betriebszentrale des Landesbetriebs kritisiert. „Statt in der Öffentlichkeit laut über die Zukunft der 90 Beschäftigten am Standort Potsdam nachzudenken, wäre die Landesregierung gut beraten, jetzt ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Landesbetrieb vorzulegen“, sagt Dirk Kuske, stellvertretender Regionalleiter der IG BAU Berlin-Brandenburg. Die Betroffenen sollten nicht aus der Presse von dem Umzug erfahren, sondern in die Planung eingebunden werden, so die Gewerkschaft und der BDF.
"Am Standort Potsdam hängen Dutzende Familien"
Das Kabinett hatte wie berichtet am Dienstag beschlossen, die Betriebszentrale des Landesbetriebs solle bis zum Jahr 2023 von Potsdam nach Eberswalde umziehen. Die geschätzten Umzugskosten liegen bei elf Millionen Euro. „Am Standort Potsdam hängen Dutzende Familien. Sie wollen jetzt Klarheit“, so Kuske. Im Vorfeld der Landtagswahl sei es klug, wenn die Staatskanzlei das Gespräch mit den Gewerkschaften und der Branche suche. Eine Lösung für den Landesbetrieb könne nur gemeinsam gefunden werden.
Der geplante Umzug werde die Region und Eberswalde als traditionellen Standort für die Themen Wald- und Forstwirtschaft stärken, hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärt. An der Eberswalder Hochschule für Nachhaltige Entwicklung ist der Fachbereich Wald und Umwelt angesiedelt.
Hintergrund der Umzugspläne ist auch drohende Platznot in Potsdam. Die Landesregierung gibt ihr Areal in der Potsdamer Heinrich-Mann-Allee 103 auf, weil dort das neue Bundespolizeipräsidium für rund 1800 Mitarbeiter gebaut wird.
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