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Das Fenster des Parteibüros der Linkspartei in Nauen wurde beklebt.
© Die Linke Nauen

Wieder Attacke auf Linke-Büro in Nauen: Fenster mit NPD-Aufklebern beklebt

Gegenwind für die Fürsprecher des geplanten Flüchtlingsheims in Nauen: Immer wieder wird das Büro der Linkspartei attackiert. Jetzt beklebten Unbekannte die Fenster mit eindeutigen Aufklebern.

Nauen - Das Büro der Linkspartei in Nauen (Havelland) wurde in der Nacht zu Sonntag erneut attackiert – zum zweiten Mal binnen einer Woche. Mit etwa einem Dutzend Aufklebern auf der Fensterfront des Parteibüros gaben sich die Täter nun erstmals auch als Rechtsextreme zu erkennen. Fast alle Aufkleber stammen von der NPD oder ihrer Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN). Darauf, dass die Täter der NPD oder JN angehören, lässt sich dennoch nicht schließen, denn die Aufkleber werden frei verkäuflich im Internet angeboten.

Von der Polizei werde der Vorfall als Ordnungswidrigkeit gewertet, da kein Sachschaden vorliegt, erläuterte die Landtagsabgeordnete Andrea Johlige, deren Wahlkreisbüro sich ebenfalls in dem Nauener Parteisitz befindet. Bereits nach einer ersten Attacke auf das Linke-Büro im März dieses Jahres sagte sie den PNN, dass die Lage in Nauen für Fürsprecher der geplanten Flüchtlingsunterkunft angespannt sei. Damals waren die Fensterscheiben des Büros beschädigt worden, mutmaßlich mit einem Hammer. Die Polizei hatte 29 Einschlagstellen registriert.

Parteisitz mit nicht ausgebrüteten Eiern beworfen

Dann war der Parteisitz vor einer Woche erneut attackiert worden. Unbekannte hatten die Fassade mit Farbbeuteln und Bruteiern beworfen, konkret mit nicht ausgebrüteten Eiern, in denen aber bereits Kükenembryonen heranwuchsen. Insbesondere die toten Küken hätten bei ihren Parteigenossen für große Bestürzung gesorgt, sagte Johlige.

Eindeutige Bekennerbotschaften hatten die Täter bei den Angriffen auf das Linke-Büro bisher nicht hinterlassen. Bei einer Attacke auf das Auto des Nauener Mikado-Vereins im April hingegen wurde deutlich, dass die Täter offenbar aus der rechtsextremen Szene stammen. Nachdem das Auto bei der Protestaktion gegen eine „Nein zum Heim“-Demonstration in Nauen im Einsatz war, zerstachen ebenfalls Unbekannte noch in der darauffolgenden Nacht die Reifen des Vereinswagens und hinterließen eine drohende Botschaft: „Liebe Asylantenfreunde, Tröglitz ist auch hier! Bis bald!“

Am vergangenen Freitag – also knapp einen Tag, bevor die Aufkleber an die Fensterscheiben geklebt wurden – fand in Nauen erneut eine Demonstration gegen die geplante Flüchtlingsbleibe statt. Mehrere NPD-Funktionäre, darunter der ehemalige Nauener Stadtverordnete Maik Schneider, traten als Redner auf, auch einige eingesetzte Ordner sind für die Partei aktiv. Außerdem wurden aus dem Demonstrationszug heraus ausländerfeindliche Parolen gerufen, etwa: „Kriminelle Ausländer raus! Und was ist mit dem Rest? Der auch.“

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