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Die Ministerpräsidenten hatten eine durchgängige Maskenpflicht an den Schulen abgelehnt.
© dpa

Unterricht soll entzerrt werden: Brandenburg will Maskenpflicht an Schulen ausweiten

Schüler ab Klasse 7 sollen im Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Das hält Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) für vertretbar. 

Potsdam - Im Vorfeld der weiteren Beratungen zwischen Bund und Ländern über weitere Corona-Maßnahmen an Schulen hat sich Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) für eine Ausweitung der Maskenpflicht ausgesprochen. „Ich rechne fest mit einer Ausweitung der Maskenpflicht im Unterricht auf jüngere Jahrgänge ab Klasse 7. Das halte ich auch für vertretbar“, sagte Ernst in einem PNN-Interview. In Brandenburg hatte unter anderem der Landesschülerrat eine generelle Maskenpflicht an weiterführenden Schulen gefordert. Mit einer Maskenpflicht für Grundschulkinder tue sie sich aber weiterhin schwer, so Ernst. 

Darüber hinaus gebe es einen Konsens der Länder darüber, dass der Unterricht in den Oberstufen entzerrt werden und ältere Schüler, bei denen die Infektionsraten höher seien als bei Jüngeren, mehr zu Hause lernen sollen. Über die Details der Ausgestaltung des Hybridmodells von Präsenz- und Digitalunterricht werde in den kommenden Tagen hart gerungen werden, sagte die Ministerin den PNN.

Durchgängige Maskenpflicht an den Schulen abgelehnt

Am Montag hatten die Ministerpräsidenten einen Plan von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), der durchgängige Maskenpflicht an den Schulen und Unterricht in kleineren Klassengruppen vorsah, abgelehnt. Die Länder sollen nun eigene Vorschläge unterbreiten, wie sie dem Infektionsgeschehen an Schulen begegnen wollen. 

Dem Vorstoß des Bundes, dass Kinder in der Freizeit nur noch einen festen Freund treffen sollen, steht Brandenburgs Jugendministerin ablehnend gegenüber: „Ich habe schwer geschluckt, als ich das gehört habe. Auf keinen Fall sollten Jugendliche härtere Einschränkungen hinnehmen müssen als Erwachsene.“  

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In Potsdam müssen sich indes immer mehr Schulen mit Infektionen von Schülern und Lehrern auseinandersetzen. Der aktuell wohl folgenreichste Fall betrifft die Elite-Sportschule. Bislang sind nach einem Verdachtsfall mehr als 70 Schüler in Quarantäne, wie die Stadt mitteilte.  

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).
Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).
© dpa

Sechs von 915 Schulen in Brandenburg geschlossen

Insgesamt sei die Corona-Lage an Brandenburgs Schulen aber „kein Grund für Alarmismus“, so Ernst. Die Infektionsraten lägen deutlich unter denen für das gesamte Land. Aktuell sind nach Angaben des Ministeriums sechs Schulen wegen Corona komplett geschlossen, das sind rund 0,7 Prozent aller 915 Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft. An 106 Schulen gibt es 297 Lerngruppen, die geschlossen sind. 8847 Schüler und 714 Lehrer befänden sich aktuell in Quarantäne. 

Unter den Schülern in Isolation seien insgesamt 350 positiv auf das Coronavirus getestet worden, was einem Anteil von einem Prozent der Gesamtschülerschaft entspricht. Von den in Quarantäne befindlichen Lehrern seien 116 infiziert – 0,5 Prozent aller Lehrkräfte im Land. 
Flächendeckende Schulschließungen wie im Frühjahr halte sie angesichts dieser Zahlen für falsch, so Ernst. Auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien sei in Brandenburg nicht geplant. 

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