„Keine Zeit für Lockerungen“: Woidke: Schulen kein Hotspot
Brandenburgs Ministerpräsident hält die Aufhebung von Beschränkungen derzeit nicht für angebracht - und Schulen für keinen besonderen Hotspot. Und er wünscht sich einen Fahrplan bis zum Jahresende.
Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht derzeit keine Möglichkeit, die Beschränkungen zu lockern. Das hat der Regierungschef nach der Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie weiteren Bundesministern erklärt.
Kita und Schule würden aber "weiterhin grundsätzlich offenbleiben. Bund und Länder werden nächste Woche darüber beraten, mit welchen Maßnahmen Infektionen im Schulbereich insbesondere in Hotspot-Gebieten weiter reduziert werden können", teilte Woidke am Montagabend mit.
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Am Dienstag machte der Regierungschef deutlich, dass er Schulen nicht für die Infektionstreiber der Pandemie hält. "Wir haben insgesamt über 900 Schulen und davon wurden fünf geschlossen", sagte er im Inforadio vom rbb. Das sei ein Anteil von 0,5 Prozent. "Also insgesamt geben die Zahlen, die wir in Schulen haben, es nicht her, dass die Schulen nun ein besonderer Hotspot wären", so Woidke.
Natürlich gebe es das Virus auch an Schulen, sagte er. Es werde aber auf unterschiedlichsten Wegen hereingetragen. Deshalb sei es richtig, sich auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel Restaurants und die Hotellerie zu konzentrieren, um die Schulen offen zu halten.
Entscheidend sei, gut durch die Krise zu kommen
Woidke befindet sich nach einer Corona-Infektion noch in häuslicher Quarantäne in Forst (Spree-Neiße). Er hatte sich zu den Beratungen mit der Kanzlerin zugeschaltet. „Es muss uns gelingen, die Kurve nach unten zu drücken“, erklärte der Ministerpräsident anschließend.
Entscheidend sei, gut durch die Krise zu kommen, bis Impfungen umfangreich möglich sein werden, betonte der Regierungschef. „Dafür richten wir jetzt Impfzentren im Land ein, um vorbereitet zu sein.“
Woidke wünscht sich Einigkeit
Über die weitere Entwicklung der Corona-Beschränkungen soll erst Anfang kommender Woche entschieden werden. Das sei richtig, weil man erstmal wissen müsse, "was die Maßnahmen von vor zwei Wochen gebracht haben", so Woidke im Inforadio. Für das nächste Treffen wünscht er sich Einigkeit, da dadurch die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung erhöht werde.
Zudem erhofft sich Woidke von der Zusammenkunft einen Fahrplan bis zum Jahreswechsel. "Die Menschen wollen Sicherheit, die wollen nicht, dass jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird", sagte der Ministerpräsident.
Inzidenz in Brandenburg wieder auf über 100 gestiegen
Brandenburgs Staatskanzleichefin Kathrin Schneider (SPD) hatte bereits am Montagabend die Vorweihnachtszeit in den Blick genommen. „Nächste Woche wollen wir den Bürgern Antworten auch für die Wochen bis Weihnachten geben“, erklärte Schneider. Sie führte aus, dass durch die Einschränkungen Anfang November das exponentielle Wachstum der Infektionen gebremst werden konnte.
Auch in Brandenburg sei die Zahl der Neuinfektionen herunter gegangen. Es sei aber noch nicht klar, ob es damit gelinge, die Zahl der Neuinfektionen bundesweit unter den Wert von 50 pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zu drücken.
In Brandenburg war am Dienstag keine Trendumkehr zu beobachten. Die 7-Tage-Inzidenz stieg laut des Gesundheitsministeriums auf 103,5. Am Vortag lag sie bei 96,9. Von Montag auf Dienstag kamen 409 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hinzu. Seit Beginn der Pandemie haben sich 14.288 Menschen im Bundesland mit dem Virus angesteckt. 8884 Personen gelten als genesen - 341 mehr als am Montag. Die Zahl der aktuell Erkrankten kletterte auf den bisherigen Höchstwert von 5143. Mindestens 261 Menschen kamen in Brandenburg an oder mit Covid-19 ums Leben - sieben Todesfälle kamen am Dienstag hinzu (dpa/Reuters/cmü)
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