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Der künftige Hauptstadtflughafen BER.
© Tino Schöning/dpa
Update

TÜV hat Terminal abgenommen: BER-Eröffnung war nie so sicher wie heute

Alle Sicherheitsanlagen im Terminal des BER sind vom TÜV abgenommen: Nun soll der Eröffnung im Oktober nichts mehr im Wege stehen. 

Potsdam/Schönefeld - Es sieht nach einem Durchbruch für die geplante BER-Eröffnung am 31. Oktober 2020 aus, nach vierzehn Jahren Bauzeit, mehreren abgesagten Startterminen und unzähligen Pannen: Der TÜV hat alle Sicherheitsanlagen im Terminal des neuen Hauptstadtflughafens abgenommen. Das hat Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Montag überraschend im BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtages verkündet. Das Gremium tagte in einer Telefonkonferenz. „Die Fortschritte auf der Baustelle waren in den letzten Wochen groß“, sagte Lütke Daldrup, der seit 2017 Chef der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) ist. „Wir haben die Arbeiten so weit abgeschlossen, dass wir alle erforderlichen Bescheinigungen der Bauaufsicht zuleiten konnten.“ Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) kommentierte diese Entwicklung am Abend gegenüber dieser Zeitung so: „Das ist eine gute Nachricht von der Baustelle.“

Was das die letzte große Hürde?

Die TÜV-Abnahme galt als letzte große Hürde am BER. Nach dem TÜV-Siegel für Brandmelder, der als „Monster“ berüchtigt gewordenen Entrauchungsanlage oder den Sprinklern hatte zuletzt noch eine von sieben vorgeschriebenen Freigaben des TÜV Rheinland gefehlt, nämlich die für die Sicherheitskabel im Terminal. Und es sah wegen tausender Mängel noch Anfang 2020 trotz jahrelanger Sanierungen an den Trassen bis zuletzt nicht gut aus, dass diese wirklich rechtzeitig erteilt werden kann. Denn ein unabhängiger Sachverständiger – am BER ist damit der TÜV Rheinland beauftragt – muss für jede Anlage nach seinen Prüfungen bescheinigen, dass sie mängelfrei ist. Und der Termin, um die besagten Mängel an den Kabeln zu beseitigen, war immer wieder gerissen worden.

Auch für die Kabelgewerke liege die erforderliche Bescheinigung des TÜV nun vor, sagte der Flughafenchef im BER-Ausschuss und wiederholte das auf Nachfrage eines skeptischen Abgeordneten ausdrücklich: „Da alle Sachverständigenbescheinigungen vorliegen, umfasst das auch die Anlagengruppe 6.“ Das sind die Kabelgewerke. Eine Bestätigung des TÜV Rheinland dafür gab es zunächst nicht.

Große Übung wurde verschoben

Wegen Mängeln an den Sicherheitskabeln, die zum Beispiel auch im Brandfall weiter funktionieren müssen, war der Fahrplan für die angekündigte Eröffnung am 31. Oktober 2020 immer enger geworden. Zwar musste jüngst eine große Evakuierungsübung mit 1000 Komparsen, die für den 29. April im Terminal und dem Tiefbahnhof darunter geplant war, wegen der Corona-Beschränkungen auf den Sommer verschoben werden. Doch das ist nach Worten von Lütke Daldrup kein Problem, zumal der BER wegen es Einbruchs im Flugverkehr nun „nicht mit Volllast“ in Betrieb genommen werden müsse.

So sagte Lütke Daldrup nun ein halbes Jahr vor dem Start einen der Sätze, die seit Jahren kein Flughafenchef gewagt hätte: „Die Inbetriebnahme des BER war noch nie so sicher. Es gibt für die Inbetriebnahme am 31. Oktober 2020 keine Risiken.“

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