Einheitlich langsamer: Brandenburg gleicht Meldeverfahren für Corona-Daten an RKI an
Nach Verwirrung um abweichende Inzidenzwerte von Stadt, Land und RKI will das Gesundheitsministerium die Statistik zur Coronapandmie vereinheitlichen. Doch dadurch könnten die Angaben an Aktualität verlieren.
Potsdam - Die für die Gültigkeit von Maßnahmen ausschlaggebenden Corona-Daten des Landes könnten künftig weniger realistisch sein. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, werde das Land Brandenburg ab dieser Woche auf die vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Daten zum Infektionsgeschehen zurückgreifen. Damit gleiche man das Meldeverfahren für die täglichen Zahlen der laborbestätigten Covid-19-Fälle an die bundesweite Pandemieberichterstattung an. Zuletzt hatte es nämlich wiederholt Verwirrung gegeben, weil die Daten der Stadt und des Landes sowie des RKI zum Infektionsgeschehen in Potsdam deutlich voneinander abwichen.
Damit soll nun Schluss sein. Das Land leite nur noch jene Zahlen weiter, die von den Landkreisen und kreisfreien Städten über die vom RKI kostenfrei zur Verfügung gestellte Meldesoftware SurvNet bis spätestens 19 Uhr an das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) gemeldet wurden, hieß es. Das RKI berücksichtige für seine Gesamtübersicht der pro Tag übermittelten Fälle, Todesfälle und 7-Tage-Inzidenzen alle Daten, die bis 20 Uhr übermittelt wurden. "Dabei werden alle Fälle veröffentlicht, bei denen eine labordiagnostische Bestätigung (unabhängig vom klinischen Bild) vorliegt." Die Daten werden vom RKI einmal täglich jeweils um 0 Uhr aktualisiert und veröffentlicht.
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Allerdings bedeutet die neue Regelung auch, dass die Zahlen des Landes künftig wahrscheinlich weniger aktuell sein werden. Denn bisher hatte die Landesstatistik auch Infektionsmeldungen berücksichtigt, die noch nicht im SurvNet-System eingegeben und per E-Mail gemeldet wurden. So veröffentlicht das Potsdamer Rathaus sein Corona-Update in der Regel um 8 Uhr morgens, die Daten tauchten dann auch in der morgendlichen Meldung des Gesundheitsministeriums auf. Künftig werden dort aber nur die Daten verzeichnet, die bis zum Vorabend in das kompliziertere RKI-System eingetragen wurden.
Bedeutsam ist dabei, dass die vom Land veröffentlichten Zahlen für die Maßnahmen der Eindämmungsverordnung relevant sind. So gelten bestimmte Einschränkungen wie der 15 Kilometer-Radius um den jeweiligen Landkreis bzw. die kreisfreie Stadt ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200. Kommt es bei den Daten zu Verzögerungen, könnten zusätzliche Beschränkungen später greifen und länger gelten als es das Infektionsgeschehen eigentlich erfordert. "Aufgrund der enorm großen Datenmengen wird es auch künftig zu Nachmeldungen oder Korrekturen kommen. Vereinzelte Abweichungen lassen sich nicht hundertprozentig ausschließen", so das Ministerium.
Am Montag wurde unterdessen in Potsdam keine einzige Neuansteckung gemeldet. Allerdings schwanken die Zahlen nach dem Wochenende oft, weil weniger getestet wird. Nach Rathausangaben lag die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner damit bei 98,7 und war nach über zwei Monaten mal wieder zweistellig. 91 Patienten wurden in Potsdamer Krankenhäusern mit einer Covid-19-Infektion behandelt.
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