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Die Geburtenstation in Bad Belzig schließt offenbar doch nicht. Das Bergmann-Klinikum hält dennoch an einer Schließung fest.
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Geburtenstation in Bad Belzig fehlt Personal: Bergmann-Klinikum verteidigt Schließung

Es ist offenbar beschlossene Sache: Die Geburtenstation in Bad Belzig wird zum Ende des Monats schließen. Diese Entscheidung wurde scharf kritisiert - das Bergmann-Klinikum verteidigt den Entschluss aber.

Potsdam/Bad Belzig - Mit deutlichen Worten hat der langjährige Chef der Kinderabteilung am Potsdamer „Ernst von Bergmann“-Klinikum, Michael Radke, die Entscheidung zur umstrittenen Schließung der Geburtenstation in Bad Belzig verteidigt. Es fehle schlicht an Fachkräften zum Weiterbetrieb der Station. „Da können Sie hier beschließen, was Sie wollen“, sagte Radke am Mittwochabend im Hauptausschuss unter Verweis auf einen Beschluss der Stadtverordneten zum Erhalt der Geburtshilfe.

Zwar könne auch Potsdam die nötigen Fachkräfte schicken – doch diese würden bei einem dauerhaften Einsatz in Bad Belzig angesichts der dort sinkenden Geburtszahlen und damit einhergehender mangelhafter Auslastung kündigen. Darunter würde dann aber auch die Betreuung von gebärenden Müttern in Potsdam leiden, warnte Radke. „Wenn ich die Leute hier in Potsdam abziehe, drehen die dort Däumchen.“ Zu diesem Preis dürften Strukturen, die nicht zukunftsfähig sind, wie in Bad Belzig nicht erhalten werden. Dort würde nur noch an jedem zweiten Tag ein Kind zur Welt gebracht.

Deutschlandweit um neue Fachkräfte bemüht - erfolglos

Zuvor hatte Klinikumschef Steffen Grebner erklärt, für einen Weiterbetrieb würden noch drei Hebammen sowie drei Fachärzte für Gynäkologie und fünf Kindermediziner gesucht. Deutschlandweit habe man sich bislang ohne Erfolg um solche Fachkräfte bemüht: „Wir brauchen aber Profis vor Ort.“ Wegen der angespannten Personallage in Bad Belzig habe es schon im Vorfeld der Entscheidung zur Schließung in der kommenden Woche mehrere Beinahe-Unfälle gegeben: „Wir machen das nicht aus Jux und Dollerei.“ Radke ergänzte, dass bei Unfällen die verantwortlichen Chefärzte in die Haftung genommen würden.

Kritik kam von Carsten Linke von der Fraktion Die Andere: Die Ausführungen aus dem Klinikum machten deutlich, „dass null Motivation besteht, im Sinne des Beschlusses zum Erhalt zu handeln“. Dies wiederum kritisierte SPD-Chef Mike Schubert als „von Borniertheit“ geprägte Unterstellung gegenüber einem ausgewiesenen Fachmann wie Radke. Greber sagte, auch nach der Schließung der Geburtshilfe werde man weiter nach Fachkräften suchen. Sollte dies scheitern, stünde das endgültige Aus am 15. Juni an. Radke ergänzte, das Landesgesundheitsministerium prüfe bereits seit zehn Jahren die Schließung der kleinsten Geburtenstation im Land Brandenburg. Gegen die Schließung hat sich insbesondere in Bad Belzig Widerstand formiert (PNN berichteten).

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