Nach dem Coronaausbruch: Bergmann-Klinikum hält an Besuchsverbot fest
Landesweit wurden die Besuchsregeln für Krankenhäusern gelockert. Am Potsdamer Klinikum "Ernst von Bergmann" sind Patientenbesuche weiterhin nicht möglich - bis auf wenige Ausnahmen.
Potsdam - Das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ hält nach dem Coronaausbruch Ende März und wegen des derzeitigen Umbaus des Krankenhauses in drei streng getrennte Bereiche trotz der vom Land verkündeten Lockerungen an seinem Besuchsverbot fest. Das generelle Besuchsverbot bestehe weiterhin, teilte Sprecherin Theresa Decker auf PNN-Nachfrage mit. Einzige Ausnahme: Schwerstkranke und Kinder unter 16 Jahren dürfen ein Mal am Tag für eine Stunde besucht werden. „Wir verstehen, dass sich Angehörige und Patienten in Anbetracht gelockerter Vorschriften nichts mehr als Besuche wünschen“, sagte Gerald Ripberger, Leiter des Klinikum-Krisenstabs. Doch der Patientenschutz stehe an erster Stelle. „Wir wissen noch nicht, wie sich die Lockerungen der Vorschriften auf die Infektionszahlen auswirken und wann wir neue Patienten aufnehmen dürfen“, so Ripberger. Erst wenn dies klar sei, „können wir das Besuchsverbot lockern“.
Begleitung bei der Geburt wieder möglich
Das Klinikum sieht die Lockerungen nicht unkritisch. Denn dadurch könne es „durchaus auch zu einer Erhöhung der Infektionsraten kommen – ohne dass bekannt ist, welche Auswirkungen dies für das deutsche Gesundheitssystem haben könnte“, so Sprecherin Decker. Jede Lockerung berge „derzeit auch ein Risikopotenzial“. Dass Väter oder Partner die werdenden Mütter im Klinikum wieder zur Geburt begleiten können, sei jedoch auf viel positive Resonanz gestoßen. Dies wieder ermöglichen zu können, sei „ein positives Signal und auch einer der ersten Schritte zurück in den Regelbetrieb unter Covid-Bedingungen“, so das Klinikum.
Besuche im St. Josefs-Krankenhaus ab Montag
Das St. Josefs-Krankenhaus der Alexianer in Potsdam will Besuche ab Montag wieder ermöglichen. Das Krankenhaus, das derzeit ohnehin überbelastet ist, weil es den Ausfall des weiterhin mit einem Aufnahmestopp belegten Bergmann-Klinikums in großen Teilen kompensieren muss, arbeite derzeit an dem entsprechenden Sicherheits- und Schutzkonzept, sagte Sprecher Benjamin Stengl auf PNN-Anfrage. Details würden in den nächsten Tagen genannt.
Sterbebegleitung in Bad Belzig
Das Bergmann-Klinikum teilte auf Anfrage mit, auch in der Lausitz Klinik Forst und in der Klinik Bad Belzig werde das derzeit bestehende Besuchsverbot aufrecht erhalten. In der Lausitz Klinik Forst gilt allerdings eine Reglung, wonach in Ausnahmesituationen, wie der Begleitung von Sterbenden, der Geburtsbegleitung oder nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten, Besuche möglich seien. Eine Sterbebegleitung sei auch in der Bergmann-Klinik Bad Belzig möglich.
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