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So soll das RAW-Digitalzentrum in der Friedrich-Engels-Straße einmal aussehen
© Visualisierung: J. Mayer H. Architekten

Geplantes Digitalzentrum in Potsdam: Baustart am RAW im nächsten Jahr

Im zweiten Quartal 2022 sollen die Arbeiten für das RAW-Digitalzentrum beginnen. Zuvor müssen die Stadtverordneten über den Bebauungsplan entscheiden.

Potsdam - Nach langen Debatten und Vorplanungen ist für das zweite Quartal des kommenden Jahres der Baustart für das RAW-Digitalzentrum nahe des Hauptbahnhofs vorgesehen. Das kündigte Investorenvertreter Mirco Nauheimer am Freitag auf PNN-Anfrage an. „Wir planen das Vorhaben umgehend nach Erteilung einer Baugenehmigung zu realisieren“, sagte er.

Thema auch in der Stadtverordnetenversammlung

Anlass für die Frage ist ein Tagesordnungspunkt für die Stadtverordnetenversammlung am 1. Dezember: An dem Tag sollen sich die Kommunalpolitiker mit einem der letzten Schritte zur Genehmigungsreife des Großprojekts befassen – es geht um den Satzungsbeschluss für den nötigen Bebauungsplan. Damit sollen die denkmalgeschützte und arg marode RAW-Halle an der Friedrich-Engels-Straße modernisiert und umgebaut sowie zwei neue, bis zu 33 Meter hohe Gebäude daneben errichtet werden – und zwar nach einem Entwurf des Stararchitekten Jürgen Mayer H., dessen Konzept im Zuge der Debatte zu dem Zentrum bekanntermaßen abgespeckt wurde.

Nauheimer sagte, zu den Ankermietern für das Zentrum werde er sich zu gegebener Zeit äußern.

Die Vision für das RAW-Digitalzentrum von oben.
Die Vision für das RAW-Digitalzentrum von oben.
© Visualisierung: J. Maier H. Architekten

Projektvolumen: 100 Millionen Euro

An dem Standort sollen mehr als 1000 Arbeitsplätze entstehen, gerade in der Digitalbranche. Das Investitionsvolumen liegt bei mehr als 100 Millionen Euro. Investor ist der in Monaco lebende lettische Ölhändler Michael Zeligman, ursprünglich hatte er auf eine Fertigstellung schon dieses Jahr gehofft. Anwohner fürchten hingegen, dass sich nun die Mieten in dem Gebiet deutlich erhöhen könnten und sie verdrängt werden. Als Gegenmaßnahme arbeitet die Stadt an einer sogenannten Milieuschutzsatzung, die Anfang 2023 wirksam werden soll.

Ein Vertrag regelt die maximale Bauzeit

Mit dem besagten B-Plan steht für die Kommunalpolitik auch der Vertragsentwurf zwischen Stadt und Nauheimer zur Abstimmung. Darin ist etwa geregelt, dass der Investor 12 Monate nach Erteilung der Baugenehmigung mit den Arbeiten beginnen muss und diese fünf Jahre später auch beendet sein sollten. Ebenso muss der Investor die nötige Bodensanierung vor Ort übernehmen – und 15 bis 40 Prozent der Dachflächen begrünen, ebenso die „ebenerdigen Flächen der Tiefgaragenabdeckung“. Zugelassen sind in dem Gebäude demnach auch einzelne Einzelhandelsbetriebe, Gastronomie und sonstige „nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe“. Mindestens 75 Prozent der Fläche müssten aber für Büro-, Verwaltungs- und (hoch-)schulische Zwecke genutzt werden, heißt es in dem Vertrag.

So sieht das ehemalige RAW-Gelände aktuell aus.
So sieht das ehemalige RAW-Gelände aktuell aus.
© Andreas Klaer

Nauheimer äußerte sich auch zu den Plänen für die geplante „Media City“ an der Medienstadt Babelsberg nach einem Entwurf des Stararchitekten Daniel Libeskind. Das sei eine große Chance für den Standort, so Nauheimer: „Wenn die neuen gewerblichen Entwicklungen koordiniert werden, kann jeder seinen eigenen Fokus entwickeln, der die Wirtschaft in Berlin-Brandenburg deutlich entwickeln hilft.“ Die Standorte würden sich gegenseitig befruchten, so seine Hoffnung.

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